Wer will nochmal? In Burkina Faso hat es - mal wieder - einen Militärputsch gegeben. Ein Militärputsch hat die durch einen Militärputsch an die Macht gekommene Militärregierung abgelöst und den Präsidenten, Oberstleutnant Paul-Henri Sandaogo Damiba, abgesetzt! Nun will der neue Machthaber Hauptmann Ibrahima Traoré sein Glück versuchen. Wobei, man muss sich schon darüber im Klaren sein, dass der Rang eines Hauptmanns in der gut 6.400 Mann starken Armee von Burkina Faso (in meinem Augen) vermutlich in etwa dem militärischen Äquivalent eines Kommandanten der freiwilligen Feuerwehr entspricht! Aber ich will nicht ungerecht, oder gar rassistisch sein, wenn ich nun hier frage, was will er denn eigentlich erreichen? Außer dem Griff in die Portokasse des Staates! Der gerade abgesetzte Präsident hat sich, obgleich immerhin Oberstleutnant, im Kampf gegen die Bedrohung durch islamistische Gruppierungen nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Vermutlich ging es ihm auch eher darum seine Präsidentschaft zu überleben um anschließend seinen rasch zusammengeraubten Reichtum in irgendeinem Exil zu verprassen. Aber dass diese Regierung so bald enden würde, hat ihn vermutlich doch ein klein wenig überrascht.
Nun stellt sich die Frage, was kann und will der Neue erreichen? Dafür, dass das putschende Militär in dieser Region Afrikas irgendwelche anderen Ziele verfolgen könnte, als die persönliche Bereicherung, vermag ich mir nur schwerlich vorzustellen. Ein besonders übles Vorbild in diesem Bereich ist die Militärregierung von Mali, die sich nach mehreren Putschen nun an den Herrn des Kreml, Wladimir Putin, und seine Wagner-Söldner verkauft haben! Sie werden sicher noch erfahren, dass sie sich damit praktisch selbst an Messer geliefert haben! Aber das ist deren Problem und mit Sicherheit das Problem der bitterarmen Bevölkerung, die unter den Machthabern ebenso zu leiden haben, wie unter den dauernden Terrorangriffen islamistischer Gruppen. Auch in Guinea und Sudan haben die Militärs die Macht an sich gerissen und in Guinea-Bissau sind sie nur knapp daran gescheitert! Betrachtet man die Situation vor allem in Westafrika, so scheint der Militärputsch mittlerweie die einzige "legitime" Form der Machtübernahme zu sein.
Natürlich wird so kein Frieden in diesen Ländern einziehen können. Aber die Vermutung liegt nahe, dass dies auch garnicht der Sinn ist! Es wird viel mehr die Unruhe schüren und zweifelhaften Gestalten den Weg zu noch zweifelhafteren Gewinnen ermöglichen, an denen die jeweiligen Machthaber natürlich ein wenig partizipieren!
Das Bild, auf demsich die neuen Machthaber von Burkina Faso der Öffentlichkeit präsentieren, spricht für sich. Neben den offensichtlich führenden Köpfen in Kampfausrüstung im Vordergrund, füllt eine ganze Reihe maskierter Uniformträger den Hintergrund des Bildes aus. Einer davon mit einer grinsenden Totenkopfmaske, was nichts Gutesfür die Zukunft erahnen lässt! Wir sind gespannt, wie sich die Lage in dem bettelarmen Land weiter entwickelt und werden weiter berichten!
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Links:
- Präsident Damiba abgesetzt
- Erneut Militärputsch in Burkina Faso (Artikel auf tagesschau.de vom 1.10.2022)
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