Das sagte am 15.6.1961 ein gewisser Walter Ulbricht auf einer Pressekonferenz, als die Gerüchte sich schon überschlugen, dass der sowjetische Sektor Berlins hermetisch vom restlichen Teil der Stadt getrennt werden sollte! Wir alle wissen, was dann zwei Monate später passierte - am 13.8.1961 begann der Bau der Berliner Mauer!
Jetzt geht es gerade wieder einmal um die gesetzlichen Krankenkassen und was bekömmen wir da zu hören? Der gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge (CDU), wirft den Versicherten eine Flatrate-Mentalität vor und beschwört gleichzeitig, niemand beabsichtige »wichtige Leistungen zusammenzustreichen«: Natürlich glauben wir ihm das sofort, angesichts der weiteren Ausführungen, dass es mehr "Eigenverantwortung" und "Kostensensibilität", mehr "Steuerung" und mehr "Flexibilität" brauche! Alles nicht mehr und nicht weniger Synonyme, oder noch besser Euphemismen für drastische Kostensteigerungen, mehr Einsparungen, Planwirtschaft (jedenfalls in der Medizin) und natürlich weite Anfahrstwege zu Ärzten und Fachärzten und dergleichen interessante Dinge mehr!
Selbstverständlich sollen davon nur und ausschließlich die gesetzlich Versicherten betroffen sein, obwohl die PKV weiterhin eifrig aus dem Steuersäckel subventioniert werden soll und muss, damit die First-Class-Medizin auch weiterhin jedem wohlhabenden, privat versicherten Leistungsträger zur Verfügung gestellt werden kann, während sich die Mitgleider der GKV damit anfreunden sollen, weniger Leistung für mehr Eigenanteil und deutlich längere Anfahrswege für ihre ärztliche Versorgung in Kauf nehmen zu müssen!
Wie wäre es denn, die ganzen PKVen mit den exklusiven Privilegien für ihre betuchte Klientel einfach abzuschaffen und alle Menschen schlicht und einfach in eine GKV einzugliedern?Da würden die Einnahmen sprudeln, das Finanzierungsproblem wäre vermutlich langfristig gelöst und wer darüber hinaus immer noch eine Luxusbehandlung genießen möchte, der kann die natürlich gerne selbst bezahlen, oder Zusatzversicherungen abschließen. Es wäre ja auch furchtbar, wenn die armen, notleidenden PKVen zusperren müssten. Dafür soll sich jetzt der Rentner, oder die Rentner:In, denen man ja per se unterstellt, ab 70 Jahren kein Auto mehr fahren zu können, aus dem Süden der Republik meinetwegen in die neuen Bundesländer zu fahren, um einen Termin bei einem Facharzt zu bekommen, bevor der Tod eintritt und das gesundheitliche Problem auf biologische Art und sehr nachhaltig löst?
Im Übrigen gibt es das dort vorgeschlagene "Lotsenmodell", bei dem die Versicherten zuerst zu ihrem Hausarzt gehen sollen (falls es noch einen in der Nähe gibt!), der sie dann gegebenenfalls an einen Facharzt weiter überweist, schon längst. Das nennt sich "Hausarzt-Modell" und ist freiwillig. Dem Patienten soll es mehr Zeit beim hausarzt verschaffen, weil die vielen Alten ja sowqieso nur zum schwafeln in die Praxen kommen und weil ihnen langweilig ist, und dem Hausarzt höhere Einkünfte! Wobei sowohl das Erstere, als auch das Zweite eher ein Gerücht sein dürfte!
Links:
- Milliardendefizit im Gesundheitswesen CDU fordert höhere Eigenbeteiligung von Versicherten (Artikel auf spiegel.de vom 13.8.2023)
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