Und mehr Freude am Krieg? Bildungsminister:In Stark-Watzinger von der FDP möchte gern, dass schon Schüler mit Übungen auf Katastrophenfälle, Terroranschläge, oder Kriegseinwirkungen vorbereitet werden und die richtigen Verhaltensweisen erlernen! Auch soll es der Bundeswehr ermöglicht werden, ihre Aufgaben vorzustellen und zu erläutern und berufliche Karrierechancen bei den Streitkräften aufzuzeigen, wobei der Schwerpunkt eher auf die Chancen gelegt werden dürfte, als auf die Aussicht auf einen frühen Tod im Kampfeinsatz. Aber das liegt in der Natur der Dinge, wenn man die Zahl der Soldaten signifikant erhöhen will und muss, weil man das Militär seit 30 Jahren kontinuiertlich an die Wand fahren läßt. Mal abgesehen davon, dass man in einem Anfall geistiger Umnachtung auch noch vor garnicht so langer zeit, die Wehrpflicht abschaffte!
Jetzt also Zivilschutzübungen für Schul- und womöglich Kindergartenkinder? Die ersten Parteien heulen schon auf, wie die sprichwörtlichen Schlosshunde. Der bildungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Thomas Jarzombek (CDU), informierte wohl unverzüglich die "Blöd am Sonntag" darüber, dass jedes 4. Kind in der Grundschule nicht richtig lesen und schreiben könne und dass man dort "ran müsse"! Während die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU) das alles nur für Angstmacherei hält! Naja, so kann man es auch sehen. Nach außen kreischen man solle den Taurus an die Ukraine liefern, aber nach innen nur ja nicht den Eindruck erwecken wollen, dass das eventuell auch die ein oder andere Konsequenz haben könnte! Das ist aber nach Ansicht weiter Teile der schon CDU Panikmache? Auch die Übungen zum Zivilschutz allgemein, zur Vorbereitung auf Katastrophen, scheint nichts weiter als Panikmache zu sein, denn wer will schon auf mögliche Probleme mit dem Klima, mit Stürmen, Unwettern, Hochwasser und Sturtzfluten vorbereitet werden? Womöglich kämen die Kinder und jungen Leute noch auf die verrückte Idee, sich in Panik an ihren Lehrer:Innen und der freiwilligen Feuerwehr festzukleben - mit Sekundenkleber und Sand!
Die Lehrerschaft sieht das Gottseidank ein wenig anders! Die ist nämlich dafür!
Der halbwegs vernünftige Teil der Menschen, die solche Übungen für sinnvoll halten, hat dafür gute Gründe. Nicht zum ersten Mal fand in Deutschland ein Amoklauf an einer Schulen statt. Das kommt nicht so häufig vor, wie in den USA, aber das muss ja auch kein Vorbild sein. Andererseits wurden ja schon damals, nach "Erfurt" Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, die im Falle einer Amoklage ergriffen werden sollten - das Verschliessen der Klassenzimmertüren, Wegtreten von Fenstern, Deckung suchen hinter Tischen z. B. und auch dies sollte geübt werden. In der Praxis sieht das alles deutlich anders aus. Glaubwürdigen Berichten meiner Enkelin zu urteilen, die ein Gymnasium mit immerhin 1.200 Schülern besucht, kann sie sich nun, da sie bereits die 8. Klasse absolviert, nicht an eine einzige Übung in diesem Zusammenhang erinnern!
Aber seien wir ehrlich, Frau Stark-Watzinger:In, Was gescha eigentlich während der Corona-Pandemie mit den geforderten Luftreinigern für die Klassenzimmer? Oder der "nun aber wirklich und ganz schnell" angeleierten Digitalisierung? Auch hier zitiere ich meine Enkelin: "In der schule gab es zu Beginn der Pandemie, der schulschließung und der "Online-Beschulung" (die übrigens ständig in die Hosen ging!) 12 "Leihgeräte, bzw. Leih-Laptops", in Zahlen "zwölf"! Nach der Pandemie soll sich diese Zahl auf sage und schreibe ganze 14 Geräte erhöht haben! Von Luftreinigern gibt es weit und breit keine Spur! Das "reinigen" der Luft in den Klassenzimmern beschränkt sich auf die seit Jahrhunderten bewährte Methode des "Festeraufreißen, egal bei welchem Wetter, welchen Temperaturen, oder was auch sonst immer!" Da hätte man auch gleich drauf kommen können, finden Sie nicht auch? Aber was weiß ich schon!
Nun stellt sich mir, angesichts Ihre Pläne, die Kinder entsprechend ihres Alters angemessen auf Katastrphen vorzubereiten, die da kommen werden? Ich kann mich beispielhaft an meine Bundeswehrzeit in den 80er Jahren erinnern (ich war Zeitsoldat!), als bei einem drohenden Atomschlag, der brave Soldat sein gar putzig anzusehendes Schutzdecklein aus hauchdünner Folie aus der Hosentasche zu ziehen hatte, es an zwei Eckchen haltend über den Kopf nach hinten auf seinen Rücken werfen sollte, um sich dann in die Hocke zu begeben, bis die Gefahr vorüber, oder der Soldat von der ernormen Druckwelle hinweggeweht worden wäre!
Ich gehe davon aus, dass sie solche Übungen nicht meinen. Aber wenn man die im Fernsehen gezeigten kurzen einspieler zu dem Thema sieht, kann es nicht weit davon entfernt liegen. Man fragt sich, was soll in einem Kriegsfall, und der kann ja nun schneller kommen als man denkt, wenn man Putins Treiben betrachtet tun, um sich zu schützen? Seit wann werden Schulen mit Luftschutzkellern ausgestattet? Beziehungsweise wann hat man damit aufgehört dies zu tun und wenn es welche gibt, wie viele funktionieren denn überhaupt noch? Vielleicht sollte man die schüler besser durch unterrichten der russischen Sprache darauf vorbereiten, dass eines schönen Tages der freundliche Invasor aus Russland vor der Schule steht, um geeignete Kinder zur Russifizierung hinter den neuen Eisernen Vorhang zu verschleppen? Ihnen dürfte schon klar sein, dass die von Ihnen geplanten bzw. angeregten Massnahmen, eine ganze Stange Geld kosten (gleichwohl sie sicher sinnvoll sind!) aber man darf heute schon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass Sie von Ihrem Finanzminister Lindner nicht einen müden Cent sehen werden. Es wird also mal wieder so ausgehen wie das Hornberger schießen, nicht wahr? Machen Sie was möglich ist, aber es darf nix kosten! Das macht wirklich Mut und Lust auf die Zukunft!
Links:
- Vorschlag der Bildungsministerin Lehrerverband begrüßt Zivilschutzübungen an Schulen (Artikela auf tagesschau.de vom 17.03.2024)
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