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Sonntag, 27. August 2023

Gamescom - Nachlese!

Werwolf aus "The Witcher"
Corona ist vorbei! Seit einem guten Jahr können wir (zumindest theoretisch!) ziemlich sorglos und gelegentlich mit einer (plötzlich harmlosen!) Corona-Infektion eigentlich alles machen, was wir wollen! Uns ins Getümmel einer großen Con stürzen, zum Beispiel. Oder vielleicht sogar einer der weltgrößten Spielemesse, die auch dieses Jahr wieder, von Mittwoch 23. August bis Sonntag 27. August, in Köln stattfand! Also alles wieder auf Anfang und dann, volle Pulle wieder los, mit neuen Ideen und neuem Elan?
Denkste! Voller Vorfreude habe ich am Samstag kurz nach 9:00 Uhr die Einlasskontrollen passiert. Zuerst kurzer Security-Check, dann an einem von mehreren Ständen den Ausweis vorzeigen und Armbändchen (rot, weil ich bin ja schon volljährig!) umlegen lassen. Wieder ein Security-Check und dann hinein in die Messehallen, nachdem wir unsere - höchstselbst und dann noch persönlich - auf eigene Kosten ausgedruckten Eintrittskarten zum Scannen in einen der Automaten am Eingang gehalten haben. Dauerte nicht mehr als insgesamt 10 Minuten. So weit so gut. Aber, im Gegensatz zu unserem letzten Besuch gab es weder ein Programmheft, noch einen Hallenplan, außer den alle paar hundert Metern an den Wänden aufgehängten Lageplänen. Das war alles, um sich zu orientieren. Sicher hätte man ein Programmheft beim Gamescom-Merchandise (da wo´s die T-Shirts mit Gamescom-Aufdruck zu kaufen gibt, für 25,00 Öcken pro Stück!) teuer erwerben können.

"Nightingale"

Ohne Programmheftchen bist Du auf so einer Veranstaltung ziemlich aufgeschmissen, weil Du keine Ahnung hast, was wann und wo läuft. So etwas kann durchaus tragisch enden. Vor allem wenn junge Teenager:Innen mit dabei sind, die unbedingt zu einem bestimmten YouTube-Star an einen bestimmten Stand müssen, um ein Autogramm zu ergattern. Schade nur, wenn man eben nicht weiß, wer von wann bis wann zu begaffen und betatschen sein wird. Also sieht man irgendeine lange Schlange, deren Ende sich im Nirgendwo der riesigen Hallen verliert und tastet sich also durch das Gedränge (und niemand, aber auch wirklich absolut niemand trägt natürlich eine Maske!) und stellt sich an, wo man das Ende des Massenauflaufs vermutet. Nach etwa anderthalb Stunden, während derer sich die Schlange nicht einen Millimeter weiter bewegt hat, taucht ein pickliger Security-Mensch auf und teilt dem gefühlt letzten Kilometer der Warteschlange mit, dass er sich auflösen darf, denn der wird ganz sicher nicht mehr in den Genuß eines der begehrten Autogramme und Selfie mit Star kommen!

"Little Nightmares III"

Einige bittere Tränen später und mit einem teuer erworbenen Baby-Yoda zum Trost im Arm, findet der Teenager sein seelisches Gleichgewicht wieder und beschränkt sich lediglich darauf, den Tag auf der Gamescom wegen des Termindesasters zu lautstark zu verfluchen, scheiße zu finden und den Termin vom nächsten Jahr im Voraus gleich mit! Später im Auto herrscht immerhin wenigstens eisiges Schweigen und so zieht sich die Heimfahrt knappe 4 Stunden, aber ohne weitere Störungen hin.

Wie war es sonst noch so? Naja. Da hab ich sicher schon angenehmere Tage auf der Gamescom verbracht und ganz bestimmt aufregendere. X-Box war beispielsweise mit einem riesigen Stand vertreten, um ihren neuen Spielekracher "Starfield" vorzustellen. Aber nicht auf großen Flachbildschirmen wie früher üblich, keineswegs. Nun waren ein paar Poster und Bilder aufgehängt, außerdem gab es auch hier Warteschlangen von gefühlt mehreren hundert Metern Länge, wo man anschließend in geschlossenen Vorfürhrräumen Trailer anzuschauen durfte, die man schon im Internet hatte sehen können, dazu episches Gelaber und ruckelnde, buggende und laggende Spiele anzocken durfte, weil mal wieder leider die Technik nicht stabil lief und das Internet hakte (in der Digital-Republik Deutschland sicher nichts ungewöhnliches, aber dennoch mehr als ärgerlich!). Oder beides! Da halfen auch die unters Volk geschmissenen Kugelschreiber mit Logo nicht weiter. 

"Phantom Liberty", die große Erweiterung für das mittlerweile zum echten Hit gereiften "Cyberpunk" war auch noch erwähnenswert. Aber auch hier das gleiche Spiel. Draußen in der Halle am Stand und wo auch immer war nada und oder niente zu sehen, dafür jedoch eine enorme Warteschlange, um ins Innere des Standes zu gelangen! Wenigstens gab es an dem ein oder anderen Messeauftritt ein paar großzügig dimensionierte Figuren aus den vorgestellten Spielen zu sehen und jede Menge Cosplayer, die teils wirklich hervorragende Kostüme präsentierten. "Diablo IV" hatte ebenfalls einen Auftritt, obwohl der riesige Hype, der vor dem Release des Spiels gemacht wurde, schnell einer gewissen Ernüchterung gewichen war, denn letztlich bietet "Diablo IV" auch nicht viel mehr als "Diablo III". Dieselbe Grafikqualität, dieselbe isometrische Draufsicht, noch nicht mal 3D, diverse Aussetzer beim Einstieg ins Spiel und während man versuchte die enorm unausbalancierten Monsterhoden zu schnetzeln, viel zu kleine Inventare und allerlei Kleinkram, der einem die Freude am Spiel schnell nehmen konnte. Dafür einen Vollpreis zu zahlen, hat sich zumindest aus meiner Sicht definitiv nicht gelohnt. Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich!

Genauso wie Playstation, die sich wohl leicht verschnupft und beleidigt erst garnicht auf der Gamescom gezeigt haben. Sind wohl immer noch eingeschnappt, weil X-Box die ganzen Hammerentwickler wie "Bethesda"  und dergleichen gekauft hat. Also zieht man sich ins Schmolleckchen zurück und jammert und weint sich in den Schlaf. Wenn man hier seinen Arsch nicht bald bewegt, ist der Vorsprung, den Sony mit seinen geilen Megakonsolen jahre-, oder jahrzehntelang hatte, dahingeschmolzen wie die Butter in der Sonnenhitze des klimagewandelten Sommers! Nichts ist so jämmerlich wie die beleidigte Leberwurst Sony. So kennt man die Japaner eigentlich überhaupt nicht!

"The Witcher" - Serie auf NetflixEs gab auch eine Halle mit Indy-Entwicklern, die teilweise recht interessante Spiele präsentierten. Auch waren wieder einmal jede Menge asiatischer Online-Games zu sehen die, angefangen von dem schon ein wenig in die Jahre gekommenen "Genshin Impact", bis hin zu irgendwelchen mehr oder weniger belanglosen Releases irgendwelcher gnauso belangloser chinesischer Online-Abzock-Games, ganz sicher mit eingebauter Geheimdienst-Hintertür für die Spionage durch die  Volksrepublik direkt vor Ort im freien Westen, bei den hühnerbrüstigen Nerds oder Berufszockern der Vollfettstufe, die in ihren selbst gemachten Cosplay-Kostümen onanierend vor den Bildschirmen sitzen...

Wenn die nächste Gamescom genauso öde ist, wie diese, dann war ich nicht nur das letzte Mal hier in Köln, sondern ich gebe Brief und Siegel dafür, dass sich die einst größten Spielemesse der Welt in eine nach Schweiß miefende, grünliche Wolke aus heißer Luft verwandeln wird. Denn die Atmosphäre in den riesigen, menschengefüllten Messehallen, war genauso beschissen wie die Präsentation selbst! Man hätte sie mit einem ziemlich großen Messer in handliche Teile schneiden und als Merchandise verscherbeln können. Merkwürdig, dass noch niemand auf diese glorreiche Idee gekommen ist! Wer aber der Meinung ist, es sei angemessen, die "Creme de la Creme" der Spieleentwickler, Publisher und Konzerne der Unterhaltungselektronik-Branche ohne jede tatsächliche Unterhaltungselektronik (wie zum Beispiel ein paar gigantische Flachbildschirme zum präsentieren von Trailern) zur Belustigung des hochverehrten Publikums aufbieten zu können, oder zu wollen, und das ganze auch weiterhin zu astronomischen und sicher nicht sinkenden Eintrittspreisen, wird sehen, was er davon hat!

Ein Monster aus "The Witcher"
als ich deswegen an einem Stand nachfragte, erklärte man mir mit kühler Miene, es würden keine Flachbildschirme genutzt (Jedenfalls nicht außerhalb der Stände und für alle sichtbar), weil man Enewrgie sparen müsse oder wolle. Oder man sucht nach einer dämlichen Ausrede für mangelndes Engagement? Bislang ist mir noch nicht zu Ohren gekommen, dass sich die letzte generation vor den Messeständen auf der Gamescom festkleben wollte, um gegen den enormen Besucherverkehr auf dem Boulevard zwischen den einzelnen Hallen zu demonstrieren. Aber immerhin gab es ein paar fette Karren, mit denen man Werbung für diverse Rennspiele machenwollte und sogar einen dicken Traktor von Fendt, wenn ich nicht ganz irre, um die einhundertelfzigste Version des "Landwitschafts Simlulator" zu promoten. 

Aber nach allem, was man so hört, sollen auch dieses Mal wieder Besucherrekorde gefallen sein, was nur den Schluß zulässt, die Zocker lassen sich schlicht und ergreifend einfach alles gefallen, oder ihr intellektuelles Niveau sinkt in nie gekannte Tiefen der Hölle. Aber auch die friert wohl irgendwann zu, damit uns nicht zu wohl wird - trotz des Klimawandels und der Erderwärmung!

Einfach nur dumm wie Scheiße, oder doch Lifestyle-Blogger?

Da kann man nur noch staunen, über so viel Dummheit. Aber im Internet scheint alles möglich. Esoterik ist ein besonders beliebte Thema im Ne...