Wenn man sich die Nachrichten im letzten Jahr anschaut, die sich mit dem Thema Kindesmissbrauch beschäftigen, gewinnt man zwangsläufig den Eindruck der Missbrauch von Kindern sei eines der beliebtesten Hobbies in Deutschland und auch in Europa. Wieder und wieder werden ganze Kinderschänderringe aufgespürt und Ermittlungen aufgenommen. Schwerpunkt dieses unmenschlichen Treibens scheint NRW zu sein, aber auch in allen anderen Bundesländern werden regelmäßig Verdächtige ermittelt, verhaftet und verurteilt!
Man fragt sich schon, wie so etwas unter den Augen der stets sehr empört reagierenden Öffentlichkeit passieren kann. Niemand merkt etwas, keiner ist dran beteiligt und schon garnicht hat jemand beide Augen zugedrückt um nichts sehen und nichts unternehmen zu müssen. Da nimmt es einen beinahe schon Wunder, dass die Ermittler gelegentlich so erfolgreich scheinen. Aber - wie meistens in solchen Fällen - decken sie nur die Spitze des Eisbergs auf. Wie viele Fälle unentdeckt bleiben und nie aufgeklärt werden, entzieht sich nicht nur meiner Kenntnis. Jedoch scheint die Zahl der betroffenen Kinder, Kleinkinder und Säuglinge, die unter Missbrauch leiden müssen und niemand in Sicht. der sie befreit aus dieser Hölle, deutlich über der Zahl derer zu liegen, denen geholfen werden kann. Das Problem dabei ist - die Täter sind nach ein paar Jahren im Knast wieder draußen. Die Opfer leiden ihr Leben lang an den psychischen Folgen kaum einer hilft ihnen bei der Bewältigung. Psychologische Betreuung über Jahre und Jahrzehnte ist natürlich teuer und niemand will das Geld dafür aufbringen!
Ähnliche Probleme haben ja auch ehemalige Soldaten, die aus Kriegsgebieten zurück kommen und unter einem posttraumatischen Belastungssyndrom leiden. Ein warmer Händedruck vom Staat und das war´s dann meist auch schon!
Auch die Opfer von Missbrauch im Kindesalter, deren Zahl ja mindestens in die hunderte, wenn nicht tausende geht - und das jedes Jahr auf´s Neue - leiden in der Regel unter einem posttraumatischen Belastungssyndrom! Da sie sich aber oft nicht dezidiert zu den Missbrauchserfahrungen äußern können oder wollen, kümmert sich auch niemand weiter darum. Bestenfalls vielleicht Leute von irgendwelchen privaten Initiativen? Der Staat vertritt wohl nach wie vor die Meinung, dass Probleme, die man totschweigt eben keine Probleme mehr sind!
Links:
- Sexueller Missbrauch von Kindern Kölner Polizei ermittelt gegen 70 Verdächtige (Artikel auf spiegel.de vom 28.5.2022)