Bis heute, also bis gerade eben, hatte ich nicht den Hauch einer Ahnung, wer zum Geier Christian Rätsch ist. Jetzt ist er tot und ich bin schlauer geworden, nachdem ich seinen Nachruf las. Aber, und ich möchte das hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt haben, er starb am 17.9. im bayrischen Kisslegg an einem Magengeschwür, im Alter von 65 Jahren, was für sich genommen schon ein wenig seltsam anmutet! Sei´s d´rum. Und was hat Rätsch denn nun eigentlich geleistet, dass er einen eigenen Nachruf im Spiegel verdient hat?
Nun, wenn ich den Text richtig interpretiere, in dem die Leistung von Christian Rätsch gewürdigt wird, hat er die »Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen«, mit mehr als 900 Seiten und erschienen in bisher 17 Auflagen, erarbeitet. Natürlich konnte er es niemandem recht machen, den einen war er zu esoterisch, den anderen nicht esoterisch genug, heißt es. In seinem Kompendium kommen alle denkbaren und undenkbaren psychoaktiven Substanzen vor und vermutlich hat er sie zum Großteil alle selbst getestet. Vermutlich war er deswegen die meiste zeit seines Lebens high und merkte deshalb wohl nicht, dass er Magenprobleme hatte, die ihn nun das Leben gekostet haben. Noch erstaunlicher ist aber, dass er sein Grundlagenwerk schreiben konnte, ohne dass ich davon etwas mitbekam, obwohl wir beinahe ein Geburtsjahrgang sind und auch ich in meiner Jugend gelegentlich mit Drogen experimentiert habe! Ein wenig! Mit Dope! Aber da ich meine älteren Kumpels dabei hatte, brauchte ich mich nicht zu blamieren und irgend jemanden frage, wie man Dope raucht! Ich ließ mich einladen und dröhnte mich das erste Mal in meinem Leben zu. Im Ergebnis hatte ich plötzlich ein so unstillbares Verlangen nach Wasser, dass ich mich nächtens mitten auf eine Straße in meinem Heimatdorf legte und lustvoll nach Regenwurm schmeckendes Wasser aus einer im Laternenlicht schillernden Pfütze soff, bis ich mich letztendlich hingebungsvoll übergeben musste!
Das nächste Mal schmeckte es schon besser. Der Dope, nicht die Pfütze. Aber ich schweife vom Thema ab. Gerade erst hat Rätsch den 2. Teil seiner enzyklopädischen Arbeit vor, in dem es auch um Schnecken geht. Ich kann mich irren, aber es ist möglich, dass er auch an ihnen geleckt hat und davon high geworden ist, denn nach eigener Aussage hat er nahezu alles ausprobiert, über das er geforscht hat!
Im großen und ganzen würde ich sagen, dass ich mir dieses Buch, bzw. Teil 1 und 2 seiner Arbeit mal zullegen sollte und mich dann eventuelll mal selbst durch die "Speisekarte", rauchen, fressen und lecken sollte. Wer weiß, welche Erkenntnis ich dadurch gewinnen werde?
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Links:
- Gestorben Christian Rätsch, 65 (Artikel auf spiegel.de vom 23.9.2022)