Nach all den Jahren der „sozialen Verantwortung“ und der
„Sozialpartnerschaft“ bei der Deutschen Bahn – natürlich stets zu Lasten
der Belegschaft - ist nun offenbar Schluss mit lustig! Die EVG geht
mit einer wirklich knackigen Forderung in die Tarifverhandlungen
und macht noch vor Beginn schon mal richtig Dampf. 12 % mehr Lohn,
mindestens aber 650 Euro, um einen Inflationsausgleich zu schaffen und
das Staatsunternehmen zukunftssicher zu machen, sind eine Ansage. Für
die Nachwuchskräfte werden 325 Euro mehr gefordert!
Natürlich darf man sich auf penetrantes Geheule von Seiten des
Arbeitgebers und der Bundesregierung einstellen. Doch die Forderungen
scheinen allemal gerechtfertigt. Nach Corona ist nämlich vor der
nächsten Krise. Und immer sind die Beschäftigten die Leidtragenden.
Der Staat ist sich nicht zu schade ein 9-Euro-Ticket einzuführen um das
Klima zu entlasten und haut nun auch gleich noch dauerhaft ein
49-Euro-Ticket raus. Vermutlich ab Mai soll es so weit sein.
Wie die
Mitarbeitenden des größten deutschen, oder gar europäischen
Mobilitätsdienstleisters das stemmen sollen, interessiert
offensichtlich keine Sau! Mehr Geld? Nö, die Bahn hat keins! Mehr Züge?
Nö, woher nehmen? Bessere Schieneninfrastruktur? Wer soll denn das
bezahlen? Da drückt man lieber den Beschäftigten Mehrarbeit
ohne Ende und ohne Bezahlung auf´s Auge, wo die sowieso schon an der
Grenze des Erträglichen arbeiten – Tag für Tag! Und wenn die Kunden
sauer sind, lassen sie ihre Wut an den Mitarbeitern der Bahn aus!
Statt
12 % mehr Lohn zu zahlen, schlägt die Bahn vor,
2023 mindestens 20.000 neue Mitarbeiter einzustellen. Woher die kommen
sollen, wo Fachkräfte doch überall fehlen und die Löhne knapp über dem
Mindestlohnniveau kaum jemanden hinter dem kalten Ofen hervor locken
dürften, entzieht sich jeder Logik! Man darf gespannt
sein, wann es zu ersten Arbeitsniederlegungen kommt. Denn soviel
scheint sicher: Die EVG will diesmal mehr für ihre Mitglieder erreichen
und zwar ordentlich mehr! Die GDL hält noch die Füße still, was aber
daran liegen dürfte, dass deren Tarifvertrag noch
bis zum Herbst läuft. Aber auch von dieser Seite drohen der Bahn ein
paar deftige Forderungen!
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