Mittwoch, 4. Mai 2022

Der selbsternannte Außenminister Merz

Man kann von Fritze Merz sagen, was man will, aber eines ist er nicht - zimperlich! Und so kommt es ihm gelegen, dass grad Krieg herrscht, in der Ukraine. So eine Chance kann er natürlich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Er ist sich für nichts zu schade. Wirklich für garnichts. Nicht einmal dafür, den Krieg und as von Russlands Einmarsch verursachte Elend für seine eigenen politischen Ziele zu instrumentalisieren! Andererseits zeigt er nun denen, die es bis jetzt noch nicht wahrhaben wollten, sein wahres Gesicht und seinen schäbigen Charakter!

Mag er in der deutschen Politik auf die Regierung schimpfen und gegen SPD und Grüne hetzen, aber eher weniger auf die FDP (denn die braucht er eventuell irgenwann noch einmal!), so kann man das als seinen Job und Vorsitzenden der stärksten Oppositionspartei noch akzeptieren. Aber was er sich derzeit heraus nimmt, zeugt schon von einer atemberaubenden Scheinheiligkeit, die typisch für ihn ist. Wahrscheinlich schielt er bereits mit mehreren Augen ins KanzlerInnenamt, so viel scheint sicher zu sein.

Und nun hat er auch noch eine "Botschaft" für den Bundeskanzler dabei? Von Selenskyj höchstselbst und dann noch persönlich? Dass der ukrainische Präsident  alle sich ihm bietenden Möglichkeiten nutzen will und auch muss, die sich ihm bieten, leuchtet schon ein, aber dass Herr Merz, den kaum jemand zum Kanzler wird haben wollen, sich im Stile eines Hackklotzes durch die europäische Politik bewegt und sich für den Nabel der Welt hält, grenzt schon an Trump´sche Großfressigkeit! Überhaupt wird er dem einstigen US-amerikanischen Gottgesandten auf dem präsidialen Thron immer ähnlicher. Nicht nur, dass er es schafft, mit seinen meist unhaltbaren Anwürfen, unsäglichen Vorschlägen und atemberaubenden Behauptungen jedes Maß zu sprengen, so scheint er sich dessen offenbar nicht bewusst zu sein, das NICHT er die Richtlinien der deutschen Politik bestimmt, sondern der gewählte Bundeskanzler Olaf Scholz und der macht keinen schlechten Job, bloß weil es dem Merzen nicht gefällt!

Auch wenn sich die Ukraine mit Russland im Krieg befindet, weil sie von dem aufgeblasenen kleinen Mann im Kreml ohne jeden Grund angegriffen wurde, hat man sich an gewisse Spielregeln zu halten in der Diplomatie, würde ich sagen. Natürlich kann man berücksichtigen, dass sich Präsident Selenskyj in einer absoluten Ausnahmesituation befindet und man von daher schon mal über´s Ziel hinaus schießt (sinnbildlich gesprochen!). Aber wenn man den Präsidenten eines befreundeten Landes auslädt, wie es die Bundesrepublik Deutschland nun einmal ist, dann sollte man sich gut überlegen, was für Folgen es haben kann, wenn ich meine Verbündeten derart verprelle. Steinmeier mag seine Fehler haben, unzweifelhaft. Aber da ist er nicht der Einzige, möchte ich behaupten. Dennoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Deutschland eine Menge für die Ukraine getan hat und noch immer tut. Aber angesichts der historischen Verantwortung, die Deutschland in der Welt auf Grund seiner Vergangenheit nun einmal hat, kann ich nicht deshalb eingeschnappt sein, weil man sich hierzulande nicht so leicht tut, mit der Lieferung von schweren Waffen und Munition an eine kriegführende Partei in einem militärischen Konflikt! 

Die Lieferung von 5.000 Schutzhelmen durch die VerteidigungsministerIn Lambrecht will ich hier jetzt nicht kommentieren. Das war eine der reichlich fabrizierten Kommunikationskatastrophen u. a. aus dem Verteidigungsministerium. Auch hier gilt, wie anderswo und vor allem für Herrn Merz und seine ach so frommen und konservativen Christdemokraten - einfach mal die Fresse halten!

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