So hat man sich nun in der Regierungskoalition auf einen Gesetzentwurf zur Teillegalisierung von Cannabis geeinigt, der nun noch durch den Bundestag gebracht werden muss. Während die Opposition, vorwiegend die konservative schreit und jammert und mal wieder den Untergang des Abendlandes heraufdräuen sieht, sorgt man sich um die gesundheit der Kinder und Jugendlichen, die jetzt wohl allesamt und der Reihe nach der Drogensucht anheim fallen müssen!
Zwar darf man ab 16 Jahren schon Wein und Bier in seine hohle Birne hinein schütten und diese auch bei den meisten Supermärkten selbst einkaufen gehen, aber den Joint muss man sich dann - selbst nach der gesetzlichen Freigabe - beim Dealer seines Vertrauens besorgen. Oder drei Pflanzen in Mamas Kleiderschrank aufziehen. Auch Carsten Linnemann, der wahrscheinlich, wie so viele andere Politclowns im Bundestagebenfalls, womöglich längst mit dem Koksbeutelchen gepudert wurde, weint gar bittere Tränen (Krokodilstränen!) ob der lauernden gefahren. Dabei hat niemand gesagt, dass Minderjährige überhaupt legal ihren Joint erwerben sollen dürfen! Während dessen dürfen sie sich aber nach wie vor mit Bier und Wein zuschütten, aber auch härtere Dinge wie Schnaps, relativ einfach und problemlos zu besorgen sind!
Dagegen ist es auch nach der Legalisierung der Politik vollkommen egal, wo die Konsumenten ihren Joint oder das Cannabis erwerben sollen! Legale Abgabestellen soll es nicht geben. Also kann jeder Dealer seine Ware munter weiter mit chemischen Substanzen noch gefährlicher machen und die Gefahr etwa durch chemische Cannabidoide deren Potenz deutlich erhöhen oder gar andere, noch weit gefährlichere Drogen darunter mischen. Wie der Staat angesichts dieses merkwürdigen Vorgehens tatsächlich auf Steuermehreinnahmen hofft, frägt man sich dann doch, wie der Zoll oder das Finanzamt illegale Dealer steuerpflichtig machen möchte! Das dürfte, wie so vieles andere auch, mal wieder ein Griff an die Füße sein!
In den Nachrichten laufen nun schonmal vorab rauf und runter Berichte über die Gefahren des Cannabiskonsums, und wie kompliziert es sei, die zarten Pflänzchen daheim anzubauen. Aber jeder, der sich dafür interessiert, weiß natürlich schon längst, das ein kleines Growzelt mit dem nötigen Zubehör im Internet in diversen Growshops schon für kleine Kohle zu haben ist. Wer sich also nicht zum Dealer traut, weil er eben doch kein Vertrauen in Kriminelle hat, der kann sich mit der Aussaat und Anzucht von Cannabispflanzen intensiv beschäftigen und wird schon bald die ersten Erfolge in seinem Joint verkosten können.
Das was da gerade im Gesetzgebungsverfahren ablüft ist selbstverständlich nicht das Gelbe vom Ei, wie eigentlich immer. Aber es ist immerhin mal ein erster Schritt. Wenn dem Bundesgesundheitsminister dann irgendwann einmal ein paar dicke, haarige Eier gewachsen sind, kann er ja noch ne Schippte drauf legen! Um übrigens diese Teillegalisierung anzustoßen, sind 184 Seiten völlig verquster Text notwendig gewesen, um alle "Wenn´s" und "Aber´s" gesetzeskonform unter zu bringen! Viel Spaß beim vorab schonmal durchlesen...
Links:
- Begrenzte Legalisierung Warum die Cannabis-Pläne eingedampft sind (Artikel auf tagesschau.de vom 16.8.2023)
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