Obwohl Russland angesichts des Wunsches der Finnen nach einer schnellstmöglichen Mitgliedschaft in der NATO, nichts anderes einfällt, als Drohungen an Finnland zu richten, müssen wir doch eines ganz klar erkennen. Der Wille der NATO beizutreten, ist eine logische und direkte Folge der russischen Aggression und des durch nichts zu rechtfertigenden Krieges gegen die Ukraine. Es ist als Bedrohung Russlands zu verstehen und schon gar nicht ungerechtfertigt, sondern eine folgerichtige Konsequenz aus dem Verhalten Putins und seiner Kriegstreiber im Kreml. Ebenso darf man annehmen, dass dies ein Vorgang ist, den Putin weder erwartet, noch erwünscht hat. Eher war er bestrebt, durch sein Verhalten die skandinavischen Länder einzuschüchtern und seinen Einfluss weiter auszudehnen. Allerdings ist nicht zu übersehen, wie sehr er sich mit seinem Verhalten selbst ins Knie geschossen hat!
Das bislang freundschaftliche Verhalten gegenüber Finnland, dass Putin der von ihm beanspruchten Einflusssphäre zuordnete, ist nun nachhaltig erschüttert und die nach Sicherheit strebenden Finnen sehen die einzige Chance, ihr Unabhängigkeit und Sicherheit zu bewahren im Anschluss an das westliche Bündnis. Genau dasselbe Interesse dürfte die Schweden dazu bringen, ebenfalls in Kürze den Beitritt zu beantragen. Damit hat Putin sein ursprüngliches Ziel, nämlich einen Keil in das westliche Staatenbündnis zu treiben und die Demokratien der westlichen Hemisphäre zu separieren, um sie einzeln nach Belieben unter Drucksetzen zu können, mehr als deutlich verfehlt!
Unterdrückung und Kriegstreiberei dürfen niemals erfolgreich sein, sonst gilt nur noch das Recht des Stärkeren. Aber selbst die Frage, wer in dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine wirklich der Stärkere ist, dürfte angesichts des heldenhaften Widerstands der angegriffenen Ukrainer noch längst nicht abschließend geklärt sein!
Links:
- Abschied von Bündnisfreiheit
Finnland will NATO-Mitglied werden (Artikel auf ntv.de vom 15.5.2022)