Gibt es irgendetwas blöderes, als einen sogenannten
Ringtausch zu veranstalten? Ihr wisst nicht, was damit gemeint ist?
Okay, ich versuche es hier kurz einmal zu erläutern. Also, ein Land,
nennen wir es beispielhaft „Ukraine“, befindet
sich ein einem Krieg, den es zwar nicht begonnen hat, den es aber
unbedingt gewinnen will! Um erfolgreich einen Krieg führen zu können,
braucht man verständlicherweise jede Menge Kriegsmaterial. Im
günstigsten Fall würde sich die Ukraine also bei ihren Partnern
und Verbündeten, beispielsweise den westlichen Ländern, das was sie zu
benötigen glaubt einfach bestellen. Reicht das Geld nicht, dann halt auf
Kredit, ist ja auch egal! Dann beginnt folgendes Spiel. Einer der
Partner, nennen wir ihn der Einfachheit halber
mal Deutschland, von Hause aus ein sehr potenter Waffenproduzent, aber
auch vertraglich in alle möglichen Regelwerke eingebunden, sucht nun
nach Möglichkeiten die benötigten und gewünschten Waffen zu liefern.
Dafür muss es sich zuerst einmal damit auseinandersetzen,
welche Bauteile an ihren Waffen aus einem anderen Land als Deutschland
stammen und dann prüfen, ob dieser Partner es erlaubt, Waffen a) in ein
Kriegsgebiet zu liefern und b) auch dafür zuständig ist, die benötigte
Munition herzustellen und zu liefern, und
c) ob Deutschland diese Waffen ggfls. aus seinen eigenen Beständen
nehmen und liefern kann, oder ob es auch dafür die Genehmigung von
Drittstaaten einholen muss! Diese Drittstaaten, die wir in diesem Falle
Schweiz nennen, wollen aber weder dass Länder mit
ihren Waffen beliefert werden, die von anderen Ländern widerrechtlich
angegriffen werden, egal ob es sich dabei um westlich orientierte Länder
handelt, oder um Diktaturen in Afrika oder wo auch immer. Also sagen
sie: „Also, ihr könnt nicht einfach eure deutschen
Panzer an die Ukraine liefern, wenn unsere Kanonen oben drauf montiert
sind, oder? Ihr dürft aber auch mit euren Kanonen keine Panzer liefern,
die mit „unserer“ Munition schießen, denn wir wollen auf gar keinen
Fall, dass ein armer Russe von unserer Munition
in kleine Stückchen geschossen werde.“ Dass die Menschen der Ukraine
derweil mit russischen Waffen und russischer Munition in kleine
Stückchen geschossen werden, interessiert in dem Falle nicht, weil das
nicht mit Schweizer Munition geschieht und insofern
in Ordnung wäre! Das Gleiche gilt übrigens, wenn Deutschland einen
Taurus Marschflugkörper an die Ukraine lieferte und diese sich damit
gegen Russland zu behaupten versuchte. Ein Unding wäre es, wenn
ukrainische Soldaten mit dem Taurus auf russisches Staatsgebiet
schössen und womöglich so Deutschland mit in den Krieg zögen.
Man will aber die Ukraine nicht im Kugelhagel
stehen lassen und überlegte sich daher den Ringtausch. Das fing mit den
Kampfpanzern vom Typ Leopard an. Daher verschob man die deutschen Panzer
nach Osten in die NATO-Partnerstaaten und animierte
sie, ihren alten russischen Schrott an die Ukraine zu liefern. Das war
zwar nicht, was die Ukraine wollte, aber besser als Garnichts. So ging
man dazu über, die überzähligen T 72 zur Verschrottung an der Front in
die Ukraine zu liefern und begründete das ganz
nonchalant damit, die hätten mit dem alten Material aus Sowjetzeiten
sowieso mehr Erfahrung. Dass die Überlebenschance in einem Leopard bei
einem direkten Treffer deutlich höher ist, verschwieg man dabei erst
einmal! Im Endeffekt also schob Deutschland seine
mehr oder weniger in Ehren ergrauten Panzer Typ Leo an Partner ab, die
ihren eigenen alten Mist an die Ukraine weitergaben. Währenddessen aber
stellte Deutschland fest, dass die ausgelieferten Panzer Lücken in den
eigenen Beständen hinterließen, die sowieso
schon ziemlich schlecht bestückt waren. Nun wollte man bei der eigenen
Rüstungsindustrie nachbestellen und zwar deutlich besser als das, was
man hergab, aber man stellte voller Verwunderung fest, dass die
Produktion Jahre dauern würde – aber das ist wieder
eine ganz andere Geschichte!
Machen wir beim Ringtausch weiter. Deutschland
wollte der Ukraine zur Luftabwehr ihre ausgemusterten Gepard-Panzer
liefern. Reine deutsche Wertarbeit – bis auf die Munition die, wie
könnte es anders sein, von einem Unternehmen aus der Schweiz
gefertigt wird. Und die Schweizer Regierung sagte „Njet!“ zu der
Lieferung. Da sind sie wirklich eisern, die ehernen Schwyzer! Also
musste sich Deutschland Munitionslieferanten anderswo auf der Welt
suchen und die standen nicht gerade Schlange. Das gleiche
Spielchen lief mit der Panzerhaubitze 2000. Tolles Geschütz, wenig
Munition, kaum Nachschub und die Teile sind nicht darauf ausgelegt, an
der Front dauerhaft große mengen an Munition zu verfeuern, sondern eher
geeignet, in einer Manöversituation gelegentlich
mal den ein oder anderen Schuss, natürlich nur der Form halber,
abzugeben! So ist es mit allem und jedem. Um noch einmal den Taurus zu
erwähnen, man will also westlichen Partnern den Taurus liefern, damit
die ihre eigenen Marschflugkörper an die Ukraine weitergeben
können und hinterher niemand sagen kann: „Da, die deutschen Nazis haben
zugelassen, dass die Naziregierung der Ukraine mit deutschen Waffen auf
russischem Boden russische Helden bombardieren kann!“ Naja, ob das was
hilft, ist im Zweifel eher fraglich, aber
was wirklich zählt ist ja sowieso nur der gute Wille oder?
Es soll ja Menschen geben, die der Meinung sind - auch noch heute - man könne sich Russland wenigstens halbwegs gewogen halten und vielleicht sogar eine Kriegserklärung oder einen Überraschungsangriff, oder gar einen Atomschlag verhindern, wenn man nur nichts an die Ukraine liefert, das russisches Territorium erreichen könnte und sei´s auch nur aus Versehen! Andererseits erwartet man in Europa und in der Welt die Übernahme einer Führungsrolle durch Deutschland. Aber die sind schon froh, wenn sie im Asia-Imbis unfallfrei eine Frühlingsrolle übernehmen können! Wer den Schuß der Russen auf die Ukraine jetzt noch nicht gehört hat, der ist entweder stocktaub, oder er will nicht hören, weil es derzeit viel bequemer scheint, dem guten König Wladimir soweit in den Analkanal zu kriechen, dass man aus dem Maul wieder rauskommt! Da schenken sich Sarah Wagenknecht und Eva Weidel nichts. Man darf gespannt sein, wer von beiden zuerst vor Putins Anus ankommen wird!
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