Wir möchten ja so gerne davon ausgehen, dass Staatslenker, die sich zu einer Konferenz treffen, vor allem wenn es um Handel und Wandel (obwohl, das mit dem Wandel funktioniert ja ganz offensichtlich nicht so, wie man sich das gedacht hatte...) geht und man danach trachtet, sich näher zu kommen und womöglich vielleicht sogar einander in Freundschaft zugetan sein möchte, dann funktioniert dies wohl am Besten, wenn man auf Augenhöhe miteinander spricht! Sollte man meinen.
Passenderweise sah ich just vor zwei Tagen eine Plakatwerbung an der Straße, die da behauptete: "Augenhöhe wird nicht in Zentimetern gemessen!" Ich versuchte nun in Gendakne das eine mit dem andern zu verbinden und frug mich, ob es womöglich daran liegen könnte, das man Augenhöhe nicht in Zentimetern misst sondern vielleicht Millimetern, oder gar Metern? Denn wenn man sich das Gebahren der EU, insbeondere Deutschlands, betrachtet, dann muss man sich gelegentlich schon mal fragen, was bilden die sich eigentlich ein? Natürlich wollen die Südamerikaner mit der EU gern Handelsverträge schließen, weil sie sich davon etwas versprechen. Geld, Profit und Gewinn, und vielleicht sogar Absatz von Waren, die nicht in Form von Koks, Edelhölzern, oder seltenen Erden sowieso schon über illegale Routen in den Westen verscherbelt werden und wenige, dafür umso skrupellosere Idioten immer reicher und reicher machen. Auch die westlichen Staaten im Rahmen der Union versprechen sich Vorteile davon. Zum Beispiel die schon erwähnten Rohstoffe, Nahrungsmittel, insbesondere Steaks von freilaufenden Rindern auf eben frisch abgeholzten Regenwaldflächen. Soweit, so gut! Man könnte vernünftig miteinander reden, das ein oder andere Bierchen durch den hohlen Kopf laufen lassen, oder auch einige Prosecco mit Aperol Spritz, oder wie dieses pseudoelitäre Gesöff auch immer heißt. Dann könnte man ein paar Weiber- oder Männergeschichten, oder beides haben, sofern man nicht ethisch und moralisch der feministischen Außenpolitik der Außenminister:In Annalena Charlotte Alma Baerbock verpflichtet ist und sich anschließend in Selbstbeweihräucherung und ach-wie-ist-das-Leben-schön-wenn-man-so-grün-ist-wie-ich-und-deshalb-hab-ich-ein-reines-Gewissen, stolz zurück lehnen und darauf warten, bis die Welt ein besserer Ort geworden ist - oder vielleicht sogar feministisch. Wir alle können ja die Wiedereinführung des Matriarchats kaum noch erwarten, ich schwöre!
Statt dessen äußern die Südamerikaner im Speziellen und ein paar linksregierte Staaten im Besonderen ein paar Bedenken wegen möglicher Ungereimtheiten in den Verträgen. Ungereimtheiten die den Südamerikanern nachteilig erschienen, wie man so hört! Und dann muss man unter Partnern auf Augenhöhe schon mal drüber reden könne, meine ich. Aber was weiß denn ich schon, oder?
Bei der EU jedoch gibt es keine Augenhöhe, egal mit wem. Entweder ein "Partner" hat das, was die EU will oder braucht, zum Beispiel Gas, Erdöl aus Rußland, oder seltene Erden und billigen Tinneff aus China, dann wirft man sich ihne an den Hals, prostituiert sich und macht sich sogar abhängig bis zum Geht-nicht-mehr! Aber dann mit den Südamerikanern, die gerade ihre Möglichkeiten und ihre Potenziale zu entdecken beginnen, einen auf "Wir-wissen-alles-besser-und-ihr-müsst-nun-euren-Regenwald-schützen-und-natürlich-unser-Klima" zu machen, das passt denen nun überhaupt nicht und so ist es völlig verständlich, dass sie der EU, respektive den grünen Umwelt- und Klimavorstellungen sagen: "Mit uns nicht Leute! Ihr habt uns nichts vorzuschreiben und wenn ihr wollt, dass wir dies oder das machen, dann hat das natürlich seinen Preis! Ansonsten gibt es da noch China und die reden nicht von Umweltschutz und solchen Mist, sondern hier geht es um Kohle (und/oder Geld!)! Irgendwo haben sie damit natürlich Recht. Sie sind eigenverantwortlich und selbständig und sie können sich ihre Partner aussuchen, wie es ihnen gefällt! Und da sind nun mal andere ebenfalls im Rennen und die haben mit feministischer Außenpolitik aber so garnichts am Hut!
Es muss schwer sein, für eine/n Grüne/n, einzusehen, dass das Leben eben doch kein Ponyhof ist und all die wunderbaren Gedanken von einer Sonnenliege im großzügigen Garten eines Einfamilienhauses mit solarpanelgedecktem Carport aus edeln Tropenhölzern, unter dem ein schwarzer Tesla seiner Einsätze harrt, oder auch ein weißer Cayenne turbo, um die Kiddies von Mama in die Schule um die Ecke zu kutschieren! So etwas stößt in Ländern, wo viele Menschen heute nicht wissen, ob sie und ihre Kinder Morgen satt werden, oder die Ernte dieses Jahr ausfällt, ziemlich sauer auf! Arme Leute gibt´s auch hierzulande und in der Politik und der Regierung kann niemand auch nur einen Hauch von Verständnis dafür aufbringen, wie sich Leute auf Hartz IV, oder arbeitslos, oder alt, kinderreich oder einfach einsam und verlassen, fühlen mögen, wenn sie den abgehobenen politischen Wolkenkuckucksheimen die die Politik zu bauen pflegt lauschen. Oder auch nicht und dann lieber gleich AfD wählen, weil kein Geld für Bildung, menschenwürdiges Wohnen, ordentlich bezahlte Arbeit und Renten über dem Sozialhilfeniveau nach einem Leben voller Arbeit und Entbehrung vorhanden ist! Aber wozu mit solchen Kleinigkeiten aufhalten? Entweder die Südamerikaner spuren, ohne zu maulen wie kleine, quengelige und rotznäsige Kinder, oder die Europäer suchen sich andere neue, bessere Partner für ein Freihandelsabkommen! Mordkorea vielleicht, oder Eritrea? Die haben sicher ein oder zwei offene Ohren für feministische Außenpolitik und wie wir wisasen, habe wir ja bereits die Frauenrechte und unsere Demokratie so äußerst erfolgreich am Himalaya verteidigt! Wir haben mit noch größerem Erfolg die Menschenrechtssituation in China durch Handel verändert und auch Rußland freut sich bestimmt über unser einst so penetrantes wie anhaltendes Gemecker über die "demokratschen" Gepflogenheiten, besonders seit dem Einmarsch in der Ukraine!