Wer sich ein wenig mit der neueren Geschichte
Chinas beschäftigt, insbesondere seit der Zeit nach dem Zweiten
Weltkrieg, dem dürfte nicht entgangen sein, dass das Reich der Mitte
sich seither versucht Einfluss zu verschaffen, überall auf
der Welt. Dabei geht China nicht gerade zimperlich vor. Militärischer
Druck auf die Nachbarstaaten sind nur ein Aspekt dieser kommunistischen
Politik des „Wir sind das größte Land der Erde und wir wolle den uns
zustehenden Einfluss!“ Nach dem Koreakrieg, an
dem China (auf Seiten Nordkoreas) neben den USA und der westlichen
Verbündeten (auf Seiten Südkoreas) beteiligt war und in dem
hunderttausende chinesischer „Freiwilliger“ eingesetzt und verheizt
wurden, das massive Engagement Chinas als Unterstützer Nordvietnams
im Vietnamkrieg (gemeinsam mit der Sowjetunion) und schließlich führte
es einen regelrechten Krieg gegen Vietnam, als dieses ein wenig zu
aufsässig wurde! Neben der Auseinandersetzung mit Tibet, die mit einer
Besetzung des Landes im Himalaya endete, lieferte
sich China auch heftige aber begrenzte militärische
Auseinandersetzungen mit dem Rivalen Indien um einige Regionen an der
Nordgrenze Indiens und begann schließlich sich unbewohnte aber
strategisch günstige Inselgruppen und Atolle im südchinesischen Meer
einzuverleiben,
weil man der Meinung war, dies sei Chinas naturgegebenes Recht! In
letzter Zeit aber machte China vor allem durch sein äußerst aggressives
Auftreten gegenüber der demokratischen Inselrepublik Taiwan auf sich
aufmerksam, auf das Festlandschina Ansprüche erhebt
mit der Begründung dies sei eine abtrünnige chinesische Provinz, die
mit dem „Mutterland“ vereinigt werden müsse – zur Not mit militärischer
Gewalt! Dabei hat Taiwan nie zu China gehört, jedenfalls politische
nicht.
Bislang war man stets bemüht, China nicht zu
verärgern, weil sich das Land zur Werkbank der Welt gemacht hatte und
vor allem die westlichen Staaten durch ihre engen wirtschaftlichen
Verflechtungen zu abhängig von der kommunistischen Diktatur
geworden waren. In den 70er Jahren entschied man sich, Taiwan als
unabhängigen Staat nicht mehr anzuerkennen und zu unterstützen (mit
Ausnahme der USA), weil China seine Ein-China-Politik erfolgreich
durchgesetzt hatte. Länder, die mit Taiwan in diplomatischen
Beziehungen standen, konnten nicht gleichzeitig mit China diplomatische
Kontakte pflegen. Zeitgleich unternahm China immer neue Versuche der
Einflussnahme auf andere Staaten auf allen Kontinenten, um seine Macht
zu stärken. Ein typisches Beispiel dafür ist
die sogenannte Neue Seidenstraße, mit der sich China überall auf der
Welt Einfluss erkauft, sowie strategisch wichtige Infrastruktur kauft
und solche auch auf Kredit finanziert – zu Konditionen, die sich die
meist armen Staaten der Dritten Welt nicht leisten
können und sie so in direkte Abhängigkeit von China treiben! Dies ist
ganz besonders, aber nicht nur in Afrika der Fall!
Bei all ihrem Tun ist die chinesische Wirtschaft
aber immer den Weisungen der kommunistischen Staatspartei in Peking
unterworfen und zielt von daher stets auf die Untergrabung der
Autoritäten in den Gastländern ab, in denen China Investments
tätigt. Auch die Verbreitung chinesischer IT-Technologie trägt ein
übriges dazu bei, Informationen zu gewinnen, die für China von Interesse
sein könnten. Chinesische IT-Komponenten in westlicher
sicherheitsrelevanter Kommunikationsinfrastruktur sind daher
für die meisten Länder ein rotes Tuch. Niemand weiß, durch welche
geheimen Hintertürchen die KPC Zugriff auf Informationen erlangen kann,
deren Kenntnis die Sicherheit der entsprechenden Staaten massiv
gefährdet.
Davon abgesehen verschließt sich China natürlich
auch nicht völlig ordinärer Spionage, wenn es sich nicht vermeiden
lässt. Man kauft europäische Marktführer für Spitzentechnologie,
transferiert das Knowhow und das Spezialwissen nach China
und verliert dann das Interesse. Man initiiert Förderprogramme und
Wissensaustausch, ohne Gegenleistungen dafür zu erbringen einzig mit dem
Ziel für China nützliche Informationen und Technologien abzuschöpfen
und sie selbst zu nutzen und weiter zu entwickeln.
Wenn solche Methoden allerdings aufgedeckt werden,
geht sofort das Geschrei los, hier handele es sich um Verunglimpfung,
üble Nachrede und Propaganda mit dem Ziel, China zu schaden! Ganz klar.
Schuld sind immer nur die anderen. Den einzigen
Vorwurf, den man den Behörden der westlichen Staaten machen muss ist
jedoch, nicht energisch gegen die Einflussnahme und die Spionage Chinas
vorzugehen und das Problem einfach nicht ernst genug zu nehmen! Es kann
nicht sein, dass China auch weiterhin den
Markt für Hochtechnologie und die dort tätigen Unternehmen einfach
aufkauft, das Wissen so erwirbt und sich dann klammheimlich aus dem
Staub macht mit allem was es braucht, um Technologien zu plagiieren und
sogar weiter zu entwickeln – zu Nutz und Frommen
des chinesischen Militärapparates!
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