Wie man den angehängten Artikel von spiegel.de
entnehmen kann, wurde die Gruppe Wagner, die bislang schon in dem ein
oder anderen afrikanischen Staat mordenderweis´ zu Gange war, nun in
„Afrikakorps“ umbenannt! Nach den Militärputschen
in Mali, Burkina Faso und Niger, aber auch Libyen, die
Zentralafrikanische Republik und Tschad, was wie eine nachträgliche
Bestätigung klingt, die einst zur Rechtfertigung des Vietnamkriegs der
USA in Südostasien erdacht worden war, die sogenannte Dominotheorie,
scheint in Afrika nun tatsächlich Wirklichkeit geworden zu sein. Und
ein Ende ist vorerst nicht abzusehen. Überall, wo der bewaffnete
Islamismus auch weiterhin eifrig am Werk ist und große Bodenschätze und
wertvolle Ressource lagern, zeigt sich Russland sehr
großzügig und unterstützt, wen auch immer, die jeweils neuen
Machthaber, die wohl die Schnauze voll davon hatten, von den früheren
westlichen Verbündeten stets mit der Schnauze auf demokratische
Missstände hingewiesen zu werden. Da scheint es doch viel verlockender,
sich dem Russen hinzugeben und ihm Tür und Tor zu öffnen, im Tausch
gegen den natürlichen Reichtum des afrikanischen Kontinents, solange nur
die eigene Macht damit zementiert werden kann. Denn wo könnte man sich
besser bereichern, als wenn man an den Fleischtöpfen
der Macht sitzt und sich sowohl durch den eigenen rücksichtslosen und
russisch ausgerüsteten Machtapparat und das neue „Afrikakorps“ gut
geschützt und unantastbar glaubt! Man kann sich aber sehr sicher sein,
dass das böse Erwachen bald folgen wird! Überall
da, wo Russen und ihre Waffen sind, nimmt die innere Unruhe in den
betroffenen Staaten zu, können die Islamisten nicht wirklich
zurückgedrängt und die Verhältnisse, vor allem für die
Zivilbevölkerungen nicht wirksam verbessert werden. Hunger, elend und
Not
werden auch weiterhin die ständigen Begleiter jener sein, die auf ihrer
Hände Arbeit angewiesen sind! Gewalt und Unterdrückung werden auch
weiterhin und verstärkt an der Tagesordnung sein und irgendwann dürfte
dem ein oder anderen Potentaten aufgehen, auf
welchen Scheiß sie sich da eingelassen haben! Dann dürfte es allerdings
zu spät sein für einen Richtungswechsel!
Wer sich heute auf die Russen verlässt und den
Reichtum seines Landes gegen ein paar völlig veraltete Waffen
verschenkt, der kommt aus der „liebevollen“ Umklammerung durch Russland
und sein Afrikakorps nicht mehr so ohne weiteres heraus!
Es sei denn, es gibt wirklich nichts mehr zu holen! Und dann steht
natürlich noch die unausgesprochene Frage nach strategischen Positionen
im Raum. Staaten, die über solche verfügen, vor allem, wenn es Vorteile
gegen US-amerikanische und westliche Positionen
betrifft, die so in Frage gestellt werden können. Häfen, die Nähe zu
halbwegs demokratischen Staaten und am ehesten solchen, die nicht über
große Ressourcen verfügen. Wie sehr die Russen sich darauf verstehen,
islamistische Aufstände zu unterdrücken, haben
sie – ebenso wie die Amerikaner und ihre Verbündeten – hinreichend in
Afghanistan bewiesen. Angesichts dessen kann es also nicht wirklich das
Ziel sein, die von ihnen vereinnahmten Länder glücklicher und
friedlicher zu machen, sondern lediglich um die Ausdehnung
der Interessen- und Einflusssphären auf dem afrikanischen Kontinent und
darüber hinaus!
Freilich sind die westlichen Staaten nicht ganz
unschuldig an dieser Entwicklung, haben sie es doch nicht geschafft, die
islamistischen Bedrohungen einzelner Staaten zu begrenzen und die
Bevölkerung an den Erlösen aus den ausgebeuteten
Ressourcen ausreichend teilhaben zu lassen. Auch kann man das Auftreten
der Militärmissionen der USA und der EU oder ehemaliger Kolonialmächte
nicht immer wirklich als angemessen betrachten, aber immerhin hat man
versucht die politischen Verhältnisse zu demokratisieren
und zu stabilisieren! Hin und wieder gelangen dabei auch
Achtungserfolge, aber von Dauer waren sie meist nicht geprägt. Zumindest in
dieser Beziehung dürfte man es mit Russland als Schutzmacht einfacher
haben. Hier zählen nur Waffen und die Missachtung von Menschenrechten,
mit der Folge, die Bevölkerungen gegen sich aufzubringen. Mal sehen wie
lange sich Russland das leisten kann, bevor sie hier unter massiven
islamistischen Druck geraten! Spätestens wenn es für die
Zivilbevölkerung aus irgendwelchen Gründen wieder eng wird,
besonders in der Versorgung oder auf Grund von Krankheiten und
Epidemien, wird das große Wehklagen wieder anheben!
Sollte man sich allerdings irgendwann in der Zukunft (ich persönlich würde den Zeithorizont bei etwa 10 oder 15 Jahren sehen!), wird man der russischen Ausbeutung wohl trotz aller derzeitigen Beteuerungen überdrüssig werden und die Russen am liebsten wieder los werden, um sich den ehemaligen Kolonialherren und/oder dem Westen wieder an den Hals zu werfen, weil hier einfach finanziell mehr zu holen sein dürfte. Aber wenn es soweit sein wird, dann hat man eben das russischen Problem an der Backe, dass alle anderen Staaten ebenfalls haben, die sich auf Russlands "Freundschaft" eingelassen haben und es bald bereuten! Man wird seine "Freunde" nicht mehr so ohne weiteres los!
Sicher wäre es an der Zeit, eine neue Strategie auszuarbeiten, mit der der Westen die wankenden afrikanischen Staaten davon überzeugen kann, dass sich Demokratie eben doch lohnt und die Stabilisierung der gesamten Mittel- und Zentralafrikanischen Region sowohl wirtschaftlich, als auch sicherheitstechnisch mehr Stabilität bietet, als es die russische Ausbeutung und der Wunsch nach globalen Machtpositionen kann - und will! Ach ja, zur Warnung möchte ich hier nur das irgendwie schon ein wenig peinliche schicksal des Großmauls Jewgeni Prigoschin erwähnt haben, der meinte, sich alles erlauben zu können, bis er dann auf gar merkwürdige Art und Weise sein Leben in einem explodierenden Flugzeug aushauchen durfte - zusammen mit weiterem Führungspersonal der damaligen Wagner-Gruppe!
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