Mehr als einhundert Tage dauert der Krieg Israels
gegen die Hamas und andere Terrorgruppen im Gazastreifen nun schon an
und die zählbaren Ergebnisse der israelischen Armee sind ziemlich
beeindruckend. Knapp 9.000 Hamas- und andere Kämpfer
wurden den Angaben zufolge bislang eliminiert, darunter viele hohe
Kommandeure und politische Führer des Terrornetzwerks. Aber Israel wäre
nicht Israel, wenn es nicht gleichzeitig auch etliche der in der
Vergangenheit öffentlich mit ihrer Hetze aufgefallenen
Führungsköpfe in ausflussreichen Positionen liquidiert hätte. Obwohl
die israelische Armee und die Geheimdienste durch Fehlplanungen und
Sparmaßnahmen in ihrer Leistungsfähigkeit deutlich eingeschränkt worden
waren, haben die Truppen in den vergangenen Monate
deutlich gezeigt, wozu sie immer noch fähig sind. Vermutlich hätte der
Terrorangriff vom 7. Oktober bereits im Vorfeld aufgefangen und die Zahl
der Opfer auf israelischer Seite deutlich verringert werden können,
wenn man den noch verbliebenen Geheimdiensten
einfach mal mehr Aufmerksamkeit und Glauben geschenkt hätte. Aber der
rechte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit seiner rechtsextremen
Regierung hielt sich wohl qua eigener Selbstüberschätzung für so gut wie
unangreifbar und maß den Kriegsvorbereitungen
der Hamas und ihr nahestehender Gruppen im Gazastreifen einfach keine
Bedeutung zu. Dies wird, hoffentlich, nach dem Ende der militärischen
Maßnahmen im Gazastreifen, deren Ziel die Zerstörung der Hamas und ihrer
Strukturen sind, zu strafrechtlichen Folgen
für den Ministerpräsidenten führen, die seiner Verantwortung an dem
Massaker vom 7.10.2023 auch gerecht werden!
Eher schlecht sieht es, trotz der voranschreitenden
Operationen der IDF im Gazastreifen, allerdings für die noch in den
Händen der Terroristen verbliebenen Geiseln aus. Es ist schon
erstaunlich, wie diese unter den herrschenden Bedingungen
immer noch gefangen gehalten und offenbar auch an wechselnde Orte
verbracht werden können, anstatt sie zu lokalisieren und zu befreien.
Außerdem kommt das Desaster dazu, als die IDF drei israelische Geiseln
mit weißen Fahnen und laut rufend, kurzer Hand "versehentlich" erschossen
hatte, ohne mit der Wimper zu zucken. Im Eifer der schweren Gefechte
mit der Hamas können natürlich solche tragischen Missverständnisse
passieren, besser machen sie es aber durch die Erklärungen der Armee
auch nicht! Die Geiseln sind tot, die Angehörigen verständlicherweise
nicht zufrieden mit den Umständen!
Wir müssen nun gespannt sein, wie es im
Gazastreifen weiter geht. Der Norden scheint weitgehend von
Hamas-Infrastruktur befreit zu sein. Im Süden wird weiter heftig
gekämpft und sogar unter diesen Umständen ist die Hamas gelegentlich in
der Lage, Raketen auf israelisches Gebiet zu schießen! Betrachtet man
das ganze Ausmaß der Tunnelsysteme, die bislang entdeckt worden sind, so
kann man den Anschein bekommen, der komplette Gazastreifen sei
unterminiert und müsse vollständig umgepflügt werden,
um diese Strukturen zu zerstören. Da kommt es der Hamas in ihrem
Propagandakrieg gegen Israel sehr zu pass, dass, wenn sie hunderte, wenn
nicht tausende Bilder von leidenden Zivilisten, vorwiegend von alten
Menschen, Frauen und Kindern, mit Hilfe der westlichen
Presse veröffentlichen kann! Für meinen Geschmack allerdings wird viel
zu wenig über den Terror des 7. Oktober 2023 berichtet und welche Folgen
er für das Leben der Israelis in der Zukunft haben wird! Darüber wird
einfach viel zu schnell hinweg gesehen. Dagegen
gibt es täglich neue, schreckliche Bilder aus dem Gazastreifen und das
lässt sich natürlich viel besser propagandistisch vermarkten!
Allerdings muss man sich in diesem Zusammenhang
auch Fragen stellen, die ein anderes Licht auf die letzten Jahre werfen,
in denen angeblich im Gazastreifen ein sogenannter Wiederaufbau
stattgefunden hat! Zum Beispiel scheint ja niemandem
aufgefallen zu sein, welch ungeheure Mengen an Zement und anderen
Baumaterialien nach Gaza gelangt sein müssen, denn der größte Teil davon
scheint für die Errichtung des gigantischen unterirdischen
Tunnelsystems verwendet worden zu sein. Wie kamen abertausende
von Raketen ins Land, um in unterirdischen Stellungen der Hamas nahe
und um Krankenhäuser, Schulen und Flüchtlingslagern für den Tag „X“
bereitgehalten zu werden? Kann das wirklich alles über den einzigen
Zugang Rafah aus Ägypten erfolgt sein? Vielleicht sogar
mit Wissen und Billigung der ägyptischen Regierung? Das scheint eher
unwahrscheinlich, denn Ägypten liegt mit dem Iran, der die
islamistischen Milizen im Nahen Osten massiv unterstützt, überkreuz. Wie
konnte es aber sonst passieren? Viele ungeklärte Fragen,
über die zu sprechen sein wird, wenn die Militäroffensive der Israelis
im Gazastreifen abgeschlossen sein werden!
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