Eben diskutiert man noch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, besonders in der Politik und gerade im Zusammenhang mit dem Fall – oder sagt man da besser Absturz? – der grünen MinisterIn Anne Spiegel, die da mal eben für vier Wochen in den Urlaub nach Malle entschwand, während im Zuge eines Unwetters beinahe das komplette Ahrtal absoff und fast 200 Menschen ertranken, da fällt man auch schon über die arme Christine Lambrecht her und dies nur, weil sie sich um ihren Sohn kümmern musste? Also bitte, jetzt mal ehrlich! Muss das wirklich sein?
Wer kümmert sich denn um den Kleinen, wenn ihn nicht Mama schnell im Bundeswehrfliegzeug mal eben schnell nach Sylt kutschieren lassen kann, wo die bodenständigen Mittelklassefamilien über Ostern bescheiden urlauben? Natürlich muss sich da die CDU fürsorglich einbringen und sich um Wohl und Wehe des Knaben kümmern, wenn es sonst niemand macht! Und seien wir mal ehrlich, muss man als Union nicht jeden sich bietenden Strohhalm ergreifen, wenn sich einem schon mal die Gelegenheit dazu bietet? Kann man so nicht phantastisch von den unschönen Vorgängen um den CSU-General Martin Huber ablenken? Schließlich ist die Union ja in allen Dingen die höchste und letzte moralinsaure Instanz, noch deutlich vor der katholischen Kirche!
Was spielt es denn da für eine Rolle, dass der kleine Lambrecht schon 21 Jahre alt ist? Da kann man es doch keinem Menschen zumuten, sich mal in den Zug zu setzen und quasi auf eigenem Hintern über den Hindenburgdamm nach Sylt zu rutschen, oder?
Links:
POLITIK - "Luftwaffe nicht Lufthansa" - Union kritisiert Lambrechts Helikopter-Flug mit Sohn (Artikel auf ntv.de vom 10.5.2022)