Natürlich ist es nun ein beliebtes Thema, Inflation, Preiserhöhungen bei Lebensmitteln und allem anderen auch, sowas ist freilich derzeit sehr beliebt und wird auch ausgiebig in Talkshows diskutiert. Hilfe bietet zwar keiner der teilnehmenden Diskutanten an, aber mal drüber gejammert zu haben, ist ja auch schon ein Teil der Lösung. Irgendwie. Glaubt die Unterhaltungsindustrie. Und mit ihr und vorneweg scharen sich die Leute um solche Leute wie Maybrit Illner, oder so. Die stellen dann einhellig fest, dass bald eine große Krise bevorsteht, niemand mehr was zu essen haben wird und alle hungers sterben müssen, wenn nicht endlich was geschieht!
Was da an Politikern aufgefahren wird und an Mitdiskutierenden, oder gar Stimmen aus dem Volk (oft von der AfD, die sowieso über alles meckern muss und von nichts eine Ahnung hat), ist schlimmstenfalls einfach nur einfallslos, im besten Fall aber auch einfach nur lästig. Bei diesen Gelegenheiten wird dann auch gleich das Ende der Welt heraufbeschworen, denn Krieg ist immer gleich. Als ob das eine neue Erkenntnis wäre. Letztendlich führen diese Dikutierereien zwar zu nichts, aber hinterher kann man trefflich über diese Diskussionen diskutieren, obwohl ich bezweifeln möchte, dass das wirklich jemanden interressiert.
Aber Illner und ihre KollegInnen müssen ja auch von irgend etwas leben und warum nicht vom Zorn des Pöbels, der in Talkshows ein Ventil für seinen Frust sehen mag, weil die Politik sowieso nichts tut. Das ist genauso wie bei den ständigen Angriffen auf Olaf scholz und sein Verhalten als Bundeskanzler. Natürlich ist es seine Regierung, die mit der ollen Lambrecht als VVerteidigungsministerIn so richtig schön auf die Schnauze gefallen ist, oder mit den anderen Minusmännern und -frauen (ist das jetzt aus Gendergründen die falsche Reihenfolge, oder kann ich das vernachlässigen? Ach, scheiß drauf!). Und ja, er ist nicht der fähige Rhetoriker, den sich die Opposition und der Bürger wohl erhofft hatte. Aber er hat gesagt, er würde den Politikstil von Angela Merkel fortsetzen und das die eine begnadete rednerIn gewesen war, wird ja wohl niemand ernsthaft behaupten wollen. So arbeitet man sich dann also aneinander ab, zofft sich ein wenig und erweckt so den Anschein, man habe etwas vollbracht, nachdem es rum ist!
Genauso nervig ist das Gezerre um die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. Mal im Ernst, hält es wirklich jemand für hilfreich, wenn man jede Waffengattung und jede Genehmigung öffentlich kommuniziert, damit auch wirklich jeder weiß, wer, wann, was an die Ukraine liefert, und am besten auch gleich auf welchen Wegen? Dann kann man ja auch wöchentliche Listen veröffentlichen und an die Russen liefern. Dann brauchen die sich wenigstens nicht mehr um diese Informationen bemühen und können sie gleich bombardieren. Womöglich hilft das, um nicht als Kriegspartei zu gelten, wo man doch angeblich allenthalben so große Angst davor hat, in den Krieg hinein gezogen zu werden.
Eines möchte ich aber auch noch loswerden - wer wirklich der Meinung ist, man dürfe die Ukraine, oder jeden anderen halbwegs demokratischen Staat, gegen einen vollkommen ungerechtfertigten Angriff Russlands nicht unterstützen, deren Recht auf Eigenständigkeit und Unabhängigkeit, sowie territoriale Integrität, der ist auch nicht bereit, die eigenen Freiheit gegen Angriffe von innen und außen zu verteidigen. Wer die Meinung vertritt (und das ist bestimmt legitim, denn hier darf jeder Halbidiot seine Meinung frei heraus sagen und vertreten), der ist bereit, um sein Leben zu behalten, sofort zu kapitulieren und lieber als Sklave der Russen zu leben, denn als freier Mensch hier im Westen, der sollte seinen Koffer packen und sich dem Deppen im Kreml freiwillig unterwerfen und dort um Asyl bitten! Russland ist groß und ein Plätzchen gibt es sicher für diese Leute, die auf ihre Freiheit pfeifen, nur um den Herrn Putin nicht zu verärgern, weil sie eventuell eine andere Meinung vertreten, als der Kriegstreiber in Moskau. Dort können sie dann sitzen und ihren schwarzgebrannten Wodka saufen, den sie in ihren Kloschüsseln gebrannt haben, um die Lebensbedingungen zu vergessen, die dort herrschen! Und da, mit Verlaub gesagt, ist drauf geschissen!
Links:
- TV-KRITIK „MAYBRIT ILLNER“ - „Brot darf nicht zum Luxusartikel werden“ (Artikel auf welt.de vom 13.5.2022)