Mit der katholischen Kirche ist es bekanntlich so,
dass sie nichts zugibt, was sie noch leugnen kann und nur dann eine
wachsweiche Stellung zu einem Problem bezieht, wenn es sich nicht mehr
vermeiden lässt. Man gibt also nur das zu, was
ohnehin schon bewiesen ist. Ansonsten hält man das Maul und betreibt
„Business as usual“. So soll, das legen zumindest neuere Informationen
nahe, der aktuelle Bischof Franz-Josef Overbeck bereits zu einem
Zeitpunkt von Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs gegen
den mittlerweile verschiedenen Kardinal Franz Hengsbach gewusst haben,
als die überlebensgroße Statue des neben dem Dom zu Essen eingeweiht
werden sollte. Durch Overbeck, versteht sich. Er hat also in vollem
Bewusstsein, dass da etwas im Busch sein könnte,
höchstselbst und dann auch noch persönlich, das Denkmal eingeweiht und
nichts weiter dabei gefunden!
Sicher war es eine große Freude für die Opfer des
Kardinals, diesen derart geehrt zu sehen und womöglich regelmäßig des
Standbildes ansichtig zu werden. Aber solche Vorbehalte haben in der
katholischen Kirche keinen Platz. Aus lauter Angst,
Entschädigungszahlungen für die unzähligen Opfer kirchlich geduldeten
sexuellen Missbrauchs durch Amtsträger könnten das prall gefüllte
Portokässlein diverser Bistümer ein wenig schmälern und dem Klerus etwas
mehr Zurückhaltung beim Verjubeln der Kirchensteuern
seiner Gläubigen abverlangen, kann man sich bis heute kaum mal zu einer
Entschuldigung durchringen. Ansonsten steht man auf dem Standpunkt, man
könne das Leid nicht mit Geld wieder gutmachen und deswegen gäbe es
auch, wenn überhaupt, nur symbolische Zahlungen.
So eine zerstörte Seele scheint der Kirche also nicht viel wert zu
sein. Aber die Massen machts halt!
Nun aber steht ein geiler Kardinal im Zentrum von
Vorwürfen, die man erst einmal verdauen muss. Unter Ausnutzung seiner
Stellung und unter Missbrauch seiner kirchlichen Autorität hat er wohl
junge Frauen nicht nur belästigt, sondern zum
Sex genötigt. Die Opfer, die sich meist erst Jahre oder Jahrzehnte nach
dem Missbrauch in der Lage sehen, sich zu den Verbrechen zu äußern,
schenkt man kirchlicherseits erstmal keinen Glauben und hofft auf die
Zeit als Verbündeten. Je mehr Zeit vergeht, desto
schwieriger ist es naturgemäß, solche weit in der Vergangenheit
liegenden Fälle aufzuklären, besonders, wenn die kriminellen Subjekte
bereits verstorben sind! Dabei beruft sich die Kirche gern auf die
Behauptung, es handele sich um die Verantwortung des einzelnen
Täters und nicht um ein Problem des Systems Kirche, das von jeher dafür
geschaffen wurde und darauf ausgelegt ist, Macht auszuüben über die
Gläubigen. Schon immer war es eine Aufgabe der Kirche, die Menschen
unter ihrer Fuchtel zu halten, ihnen den Kirchenzehnten,
bzw. die Kirchensteuern abzupressen und den Regierenden dabei zu
helfen, Kontrolle auszuüben. Da ändert auch die Tatsachen nichts daran,
dass die Kirchen sich mit ihrem sozialen Engagement für Kinder, Alte und
Notleidende einsetzen. Gleichzeitig bietet ihnen
dieses System genau die Voraussetzungen, die es braucht um Menschen in
schwachen und verletzlichen Situationen unter ihre Knute zu zwingen und
zu ihrem Nutzen und dem Nutzen des Klerus seelisch, körperlich und
sexuell zu missbrauchen!
Wie so vieles wird wohl auch dieses, wird es wohl
auch hier so sein, dass die Zeit alle Wunden bei den Opfern heilen muss,
denn von der Kirche als Institution, die solchen Missbrauch unter ihrem
Schutz nicht nur duldet, sondern auch fördert,
indem sie Ermittlungen von Staats wegen zu verhindern trachtet und die
beschuldigten Amtsträger einfach von einer Gemeinde in eine andere
versetzt, um Vorwürfen einstweilen aus dem Wege zu gehen. Interessieren
tut es dennoch kein Schwein! Leidtragende sind
die Opfer von Gewalt, Missbrauch und Nötigung, die mit deren Folgens
ich selbst überlassen bleiben und auch noch damit leben müssen, als
Lügner verleumdet zu werden! Amen!
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