Wir wollen mal nicht allzu negativ beginnen, wenn wir auf den Verlauf der Handball-EM in Deutschland betrachten, aber letztlich bleibt uns doch nichts anderes übrig, als die Leistung der deutschen Nationalmannschaft als das zu bezeichnen, was sie letztlich war - ein Desaster! Wie praktisch bei allen deutschen Mannschaften in welcher Sportart auch immer, taten die jungen Sportler das, was zu erwarten war, sie verkackten auf ganzer Linie! Dabei waren sie vorab so hoch gelobt worden, dass es einem schwindelig werden konnte, nein musste! In der Tat hat die Mannschschaft sicher viel Potenzial, aber wie so viele andere ist sie nicht in der Lage, dieses dann zu zeigen, wenn es wirklich drauf ankommt! Unter Druck bricht der gesamte deutsche Sport zusammen. Das haben ja schon mehr als eindrucksvoll die deutschen Fußballer bewiesen, die so beschissen abgeschnitten haben, wie man es niemal geglaubt hatte. Und wer der Meinung war, nun sei der absolute Tiefstand erreicht, der wurde immer noch einmal eines Besseren belehrt, indem die Leistungen noch unterirdischer wurden!
Man muss schon fragen dürfen, wieso es Länder wie Dänemark oder Schweden, oder auch Frankreich schaffen, so souveräne Leistungen mit so schöner Regelmäßigkeit erbringen, und Deutschland eben nicht? Man muss sich das schon mal auf der Zunge zergehen lassen, wenn Deutschland bei seinen internationalen Auftritten schon froh darüber sein muss, nicht gegen solche Zwergstaaten wie Luxemburg, Liechtenstein oder die Färöerinseln zu verlieren. Anstatt sich darüber im Klaren zu werden, dass die Strukturen im deutschen Sport nicht nur vollkommen verkrustet, unterfinanziert und in einer Art Lähmung erstarrt sind, sondern offenbar nur solche Funktionäre in Amt und Würden kommen, die zwar keine Ahnung von nichts, aber dafür jede Menge Loyalität zu vermeintlichen traditionellen Strukturen haben! Mal abgesehen von der überall im Sport grassierenden Korruption und Vetternwirtschaft, gibt es praktisch nichts, was die Sportinfrastruktur zu bieten hat. Aber das ist ja immerhin schon mal etwas.
Talent allein genügt nicht, wie man sieht! Es muss auch umgesetzt und gefördert werden. Aber mit wem und mit welchem Geld? Die Bundesregierung hat keine Kohle, wie man hört. Nicht für die wichtigen Dinge wie die Bundeswehr, den Sozialstaat oder gar die marode Infrastruktur und schon gar nicht für den Sport. Natürlich sonnt sich die Politik nur allzu gern im Glanze güldener, zur Not auch silberner Medaillen, aber den Sport finanziell zu stärken? Nie im Leben! Das ist, man muss es leider immer wieder erwähnen, nicht allein die Schuld der Ampelregierung! Das Desater fing schon viel früher an. schon zu Zeiten Helmuth Kohls und Angela Merkel, die immerhin zusammen mehr als dreißig Jahre lang die Richtlinien der Politik bestimmten und damit auch die Finanzierung des deutschen Sports. Aber daran hatten sie kein wirkliches Interesse, genauso wenig wie an der deutschen Infrastruktur, der Bundeswehr, überhaupt der Verteidigung und schon gar nicht an sicheren Renten, oder gar dem Sozialstaat. Aber was sollen wir hier weiter lamentieren. Damit ändern wir kurzfristig nicht viel. Statt dessen schauen wir gebannt auf die AfD wie das Kanninchen auf die Schlange, die es fressen will und weinen uns nächtens leise in den Schlaf! Die zeiten deutschen Welt- und Europameisterschaften dürften für lange Zeit vorbei sein. Mit Maulhelden, überbezahlten Fussballschwachköpfen und ein paar hoch motivierten aber leider mental nicht ganz so stabilen Handballern, werden wir das Ruder nicht herumreissen können. Schade eigentlich!
Links:
- DHB-Team lässt Traum platzen
Es hätte desolat werden können, so gab es nur Entsetzen (Artikel auf n-tv.de vom 28.01.2024)