Warum
also jammern sie ständig auf, wie man oft hören kann, auf hohem
Niveau? Gibt es dafür überhaupt einen Grund? Ich meine, gerade lese
ich unter anderem auf focus.de, dass jeder Deutsche im Schnitt über ein Vermögen
von 162.000 Euro verfügt. Statistisch gesehen. Aber schon Churchill
soll ja gesagt haben, er glaube keiner Statistik, die er nicht selber
gefälscht habe – aus gutem Grund! Mit statistischen Tricksereien
kann man so gut wie jedes gewünschte Ergebnis bekommen. Je nachdem,
wie´s grad passt!
Genauso
ist das auch mit den 162.000 Euro Vermögen, über das jeder Deutsche
(im Schnitt) verfügen können soll! Und da sind die Schulden schon
abgezogen. Wie also kommt man auf solche Zahlen? In der Realität
sprechen solche Statistiken den Tatsachen natürlich Hohn. Beispiel?
2 Personen. Eine besitzt 1.000.000 Euro vermögen, die andere gar
nichts. Macht im Schnitt für jede der beiden Personen 500.000 Euro
Vermögen. Toll, was?
Mir
ist nicht ganz klar, was einem solche Statistiken überhaupt bringen
sollen! Damit die Statistiker „sinnvoll“ beschäftigt sind und
nicht auf dumme Gedanken kommen? Wahrscheinlich.
Ähnlich
berechnet man wohl auch den Warenkorb, der die Grundlage zur
Errechnung der Regelbedarfe für die Grundsicherung abbilden soll.
Natürlich geht der an der Realität meilenweit vorbei, weil hier
nicht tatsächliche Preise zugrunde gelegt werden, sondern
Phantasiepreise. Ebenso wenig bildet man die Inflation ab. Hier wird,
wie bei so vielen anderen Dingen auch, ganz bewusst die realen
Verhältnisse klein gerechnet, um a.) die Kosten zu senken und b.)
den Druck auf die Bezieher von Grundsicherung zu erhöhen einen Job,
egal wie beschissen bezahlt er auch immer sein mag!
Zwar
verlangt das Bundesverfassungsgericht eine existenzsichernde
Grundsicherung, aber man findet immer neue Tricksereien, um die
Regelsätze nicht erhöhen zu müssen! Vermutlich ist diese
Schönrechnerei der Durchnittsvermögen ein kleiner Baustein in dem
Schmierentheater, die Kosten der Grundsicherung zu senken und die
Bezieher abzuschrecken! Bei wem das nicht wirkt, der wird dann
einfach so lange sanktioniert, bis er die Nerven verliert. Und das
geht ratzfatz, sag ich euch! Die Entscheider in den Jobcentern sitzen
am längeren Hebel. Erreichen kann man die in der Regel weder
telefonisch noch persönlich. Unterlagen gehen systematisch
„verloren“ und wenn man die nicht sofort nachreicht, wird der
Regelsatz gestrichen. Peng!
Wer
denkt, er könnte der Sanktionierung entgehen, der irrt. Du kannst
noch so viele Schreiben per Nachnahme mit Rückschein verschicken,
erstens kostet das ne Menge Geld, genauso wie die hunderten von
Kopien für Kontoauszüge u. ä. aber niemand garantiert Dir, dass
das auch tatsächlich dort ankommt, wo es hinkommen soll. Spätestens
an den Pforten und in den Briefkästen der Arbeitsagenturen verlieren
sich die Spuren jedweder Unterlagen! Von diesem Zeitpunkt an bist Du
allein in Gottes Hand und Gott kann nicht überall sein! Vermutlich
macht er einen großen Bogen um die Arbeitsagenturen und die
statistischen Ämter!
Statistische
Werte sind ohne jede Bedeutung für die Wirklichkeit, wie wir sie
kennen. Sie dienen lediglich dazu Politikern die Möglichkeit zu
geben, weltfremde Entscheidungen zu treffen und ihre Privilegien zu
verteidigen!
Ändert
es etwas in der Politik, wenn man statistisch nachweisen kann, dass
der schweizerische Zugverkehr wahrscheinlich nur deshalb so gut und
damit deutlich besser als in Deutschland funktioniert, weil die
Schweiz viermal so viel Geld je Bürger für den öffentlichen
Verkehr ausgibt wie die Bundesrepublik! Natürlich ändert sich
nichts. Da sei Gott vor und der Lobbyismus!
Ändert
sich etwas daran, dass man statistisch nachweisen kann, dass die
Ausgaben für Bildung in Deutschland deutlich niedriger sind als in
anderen Ländern Europas und daher das beständig schlechte
Abschneiden deutscher SchülerInnen bei „Pisa“-Tests und
ähnlichem? Aber nein, ganz sicher nicht! Wer schlecht in der Schule
ist, trägt selbst die Verantwortung, er/sie müsste halt nur mehr lernen! Das nennt man dann vornehm und marktliberal "Eigenverantwortung übernehmen", damit man selbst schuld ist an dem Bildungsdilemma. Und ein bisschen Standesdünkel muss schon auch sein, nicht wahr?
Ändert
sich etwas daran, dass man statistisch nachweisen kann, dass Kinder
aus wohlhabenden Familien deutlich bessere Schulabschlüsse erzielen
als der Nachwuchs bildungsferner Schichten? Aber niemals! Wo kämen
wir denn da hin?
Hat
es Folgen für die Renten, wenn man statistisch nachweisen kann, dass
andere europäische Länder deutlich höhere Renten an die
Versicherten auszahlen können als die Rentenversicherung in
Deutschland? Das wäre ja noch schöner. Und immer höre ich das
Geheule der Liberalen und der Konservativen, die vor dem Untergang
des Abendlandes warnen. Hauptsache die Beamtenpensionen fließen
weiter und in doppelter Höhe der Rentenbezüge, mindestens!
Jeder
Änderung des Status Quo wäre purer Sozialismus!
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