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Freitag, 15. März 2024

Babboe - die Last mit dem Lastenrad!

Ich habe eins - endlich! Seit November 2023 bin ich besitzer eines sehnlichst erwarteten Lastenrads der Marke Babboe genau, ihr habt es sicher sofort erraten. Es ist ein Rad, das ich mir über Jobrad geleast habe, weil der Arbeitgeber das anbietet, weil es schick ist, steuerliche Vorteile hat, weil´s vorne zwei und hinten ein Rad hat, also deren drei insgesamt und weil ich´s einfach geil finde entweder mit dem Teil einkaufen zu fahren, oder meine Enkel durch die Gegend zu kutschieren. Zur Bewältigung größerer Einkäufe und zunehmender Körpergewichte aufwachsender Kleinkinder, habe ich mir einen E-Antrieb gegönnt, den ich nach Belieben um Unterstützung bitten kann. Alles Top, dachte ich mir. Vorher hatte ich schon einmal ein Lastenrad. Eines der Firma Urban Arrow, mit e-Antrieb und großer Kiste vor dem Lenker, aber auf zwei Rädern. ich fand es etwas tricky zu fahren, denn wenn ich am Lenker drehte, bewegte sich einsfuffzig vor mir das Vorderrad, nicht wie üblich direkt unter dem Lenker. Damit hatte ich zu kämpfen. Bei höherer Beladung fuhr sich das Teil auch nicht mehr ganz so geschmeidig wie leer, aber ich kam damit zurecht. Mit zunehmendem Alter aber dachte ich, es könnte nicht schaden, wenn mein nächstes Bike zum Zwecke der Stabilität über wenigstens ein Rad mehr verfügen würde als das Urban Arrow!

Wie erwähnt, konnte ich mein neues Babboe im November letzten Jahres nach drei Monaten Wartezeit in Empfang nehmen. Nach kurzer Einweisung gondelte ich damit nach Hause und stellte mit eineigem Erstaunen fest, dass mit zwei Rädern vorne, sowie einem hinten und Achsschenkellenkung ein Hineinlegen in die Kurve nicht angezeigt ist, wie bei einem Zweirad. Aber das war schnell im gehirn gespeichert, so dass die Unsicherheit vor Kurven rasch einer instinktiven Reduzierung der Geschwindigkeit wich! ich glaube es war gerade Dezember, kurz vor Weinachten, als die ersten Meldungen über unsichere Rahmen bei Rädern der Firma Babboe, dem selbsternannten Marktführer für Lastenräder mit Sitz in Holland über den Ticker liefen, mit dem zarten Hinweis, in den Niederlanden würde ein großer Rückruf nahezu aller Lastenräder erfolgen, in anderen Ländern, in die geliefert wurde bislang zwar nicht, aber man solle doch vorsichtshalber darauf verzichten, die Räder zu nutzen, nur um der Sicherheit willen und wenn doch, dann bitte schön auf eigene Gefahr! Prima, dachte ich mir, Verantwortung elegant auf die dämlichen Käufer eines Rades von gut 5.000,- € oder auch deutlich mehr abgewälzt, und Jobrad bucht mal schick die monatlichen Beträge weiter ab? Geil, da fühlt man sich als Kunde zumindest von Babboe so richtig wertgeschätzt, zumal keine Sau weiß, ob der hersteller die Räder nun in Deutschland zurückrufen kann, oder will, oder muss, oder darf und wenn ja, wann das der Fall sein dürfte. Gibt es Ersatz? gibt es Schadenersatz für den Nutzungsausfall? Wie werden Leasingräder rückabgewickelt und wer trägt möglicherweie entstehende Mehraufwände, wenn ein gleichwertiges Rad auch von einem anderen Anbieter nicht beschafft werden kann?

Fragen über Fragen an einen Anbieter, bzw. Hersteller, der keinen großen Bock zu haben scheint, sich hier im Detail zu äußern - solange ihn keiner zwingt! Und in Deutschland haben sie andere Probleme, weiß Gott. Hier führt Russland einen hybriden Krieg und das Verteidigungsministerium versucht seinen führenden Luftwaffenoffizieren klar zu machen, wie man sich korrekt in eine Telefonkonferenz einwählt. Da kann man sich bestimmt nicht auch noch gleichzeitig um ein paar Blödel kümmern, die sich beim Kauf eines Fahrrades verhauen haben, oder über den Tisch ziehen ließen! Immerhin ist jetzt schon Mitte März und passiert ist in Deutschland bisher - Nichts!

Links:

Samstag, 30. April 2022

3=6 oder was?

Neulich habe ich mir ein Auto gekauft, ein kleines Auto, ganz ehrlich. Es handelt sich um einen Citroen C3 Aicross. Sieht aus wie ein in der Waschanlage eingegangener SUV und wird angetrieben von einem (downgesizeten, so sagt man heute wohl?) 3-Zylinder-Motörchen mit knappen 1,2 Litern Hubraum. Wobei das Wort Hubraum fast schon eine Übertreibung darstellt. Ich gehöre schließlich noch zu einer Generation von Autofahrern, die einst lernte, das Hubraum durch nichts zu ersetzen ist - außer durch noch mehr Hubraum! Vielleicht ist das der Grund, warum ich seit Jahrzehnten ein Fan US-amerikanischer Straßenkreuzer bin. Dieses ungeheure Blubbern aus den massiven und armdicken Auspuffrohren, wenn man das Gaspedal mal eben in den Hochflorteppich drückt, hat schon was beeindruckendes. Bis heute stellen sich mir da die Haare an den Armen auf und ich bekomme Gänsehaut, oder Hummeltitten, oder was auch immer man dazu heute zu sagen pflegt!

Aber da ich mir ein solches Schlachtschiff einfach nicht leisten kann, habe ich mit darauf beschränkt, US-Automobile im Maßstab 1:25 zusammen zu bauen und sie dann in meine Vitrine zustellen. Vielleicht, eines Tages, werde ich mir ja doch einen...ach lassen wir das. Allein schon der Wunsch katapultiert mich wahrscheinlich schon auf die Todeslisten etlicher Umweltschützer!

Mein Citroen dagegen, um beim Thema zu bleiben, schnattert jedesmal ganz aufgeregt mit den Ventilen, wenn ich Gas gebe und er scharrt mit den Hufen, ähm ich meine mit den Vorderrädern. Schließlich erzeugt er trotz seiner schmalbrüstigen Auslegung schiere 110 PS. Und das soll ihm erst mal einer nachmachen. Als ich den Wagen im Autohaus bestellte, musste ich sofort an den guten alten DKW F 93 denken, aus den 50er Jahren. 3 Zylinder, nicht einmal 1 Liter Hubraum und so um die 40 PS. Das Ganze untermalt mit dem typischen Zweitaktgeklapper, der jede Melodie fehlte, dafür hatte man das Gefühl, der Motor stolpere irgendwie durch den Verbrennungsund Ausstoßtakt, ohne je genau zu wissen, wo er eigentlich gerade sein sollte. Er soff, er stank und verbrauchte Öl, dass es einem grauste. Aber er trug seine Besitzer über die Autobahnen und Landstraßen. Meistens jedenfalls.

Mein Citroen C3 Aircross im Profil

Citroen C3 Aircross von vorne, ziemlich knuffiges Kerlchen, oder?

Was bin ich doch da mit meinem Neuen gut dran. Der schnurrt wie ein Nähmaschinchen und zieht ordentlich durch, wenn man es braucht. Der Spritverbrauch hält sich in Grenzen und liegt bei etwa 6 Litern E10 auf 100 Kilometern. Innen hat man ausreichend Platz, die Klimaanlage fächelt einem filtrierte Frischluft in die Nasenlöcher, so dass man auch als Allergiker im Frühling ganz gut über die Runden kommt und der schön etwas ältere, gebrauchte Hintern, kann bei Bedarf mit einer Sitzheizung auf Temperatur gebracht werden. 

Tja und was soll ich sagen? In meinem Fall sind 110 PS und bei Bedarf 185 km/h vollkommen ausreichend! Leider, oder Gottseidank, ist mein elektrisches Lastenrad von Urban Arrow nicht ganz so schnell unterwegs. Aber der Kofferraum ist beinahe so groß wie der meines Citroen. Da kann ich beim Einkaufen auch locker darüber hinweg sehen, das die Lenkkräfte bei voller Zuladung deutlich höher werden und die ganze Fuhre deutlich schwerer zu beherrschen ist, wie auch die Lenkung an sich nach bislang gut 3.500 gefahrenen Kilometern ab 25 km/h so wacklig wird, dass man den Angstschweiß auf der Stirn stehen hat, aber nichts geht über das erhebende Gefühl mit diesem Trumm von einem Rad durch die Stadt zu brettern, vorbei an Staus und an dicken SUV´s und anderen motorisierten Umweltverbrechen und ohne die Sorge, man würde keinen Parkplatz finden! 

Urban Arrow (Bild 1)
Urban Arrow (Bild 2)
Ob der Breite des Lastenrades und seiner Länge von gut über 2 Metern, wird man von den Automobilisten natürlich nur ungern auf der Straße gesehen. Denn bei solch einem Gerät muss man schon Rücksicht nehmen. Und dann, wenn man es gerade so eben überholt hat, steht es dann an der nächsten Ampel schon wieder ganz vorne und behindert den Kfz-Steuer zahlenden Großverdiener am zügigen weiterkommen. Ach ich liebe es! Eine Akkuladung reicht - je nach Wetter und Temperatur - zwischen 70 und knappen 100 Kilometer. Allerdings ist mir nicht ganz klar, wie das funktioniert. Fahre ich morgens los, und es ist kühl, sinkt die reichweite auf dem Fahrradcomputer so rapide, wie Eis in der Sonne schmilzt. Fahre ich nachmittags nach Hause, wird die reichweite immer größer, so dass ich teilweise mit einer größeren Reichweite wieder zu Hause ankomme, als ich morgens losgefahren bin. Zum einen finde ich es ziemlich verstörend, weil ich mir nicht sicher bin, ob der Computer überhaupt weiß, was er da anzeigt und zum anderen habe ich auch mit meinem Elektrorad die allseits bekannte "(german) Reichweitenangst", über die viele Fahrer von Elektroautos klagen und die einer der Hauptgründe ist, um sich eben kein solches Fahrzeug anzuschaffen. Trotz der exorbitanten Subventionierung von E-Fahrzeugen!

Aber immerhin, selbst wenn mein Akku irgend wann einmal abkackt, wenn ich unterwegs bin, so lässt sich mein Rad auch dann noch - zwar etwas mühsam wegen des hohen Gewichts aber trotzdem halbwegs kommod - nach Hause bringen, per reinem Pedalantrieb. Beim Elektroauto ist der Ofen aus, wenn der Akku sein Leben ausgehaucht hat und dann geht es nur per Pedes weiter! Naja egal. Zum täglichen Fahren ins Geschäft nutze ich mein cooles Lastenrad und öffentliche Verkehrsmittel wie die Deutsche Bahn und wenn es notwendig ist, oder der Urlaub ansteht, dann darf es der kleine Citroen sein. Ich denke das ist umweltfreundlich genug und nachhaltig auch!




 

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Da kann man nur noch staunen, über so viel Dummheit. Aber im Internet scheint alles möglich. Esoterik ist ein besonders beliebte Thema im Ne...