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Politik und so unterm Brennglas, auch wenn´s weh tut!

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Samstag, 16. März 2024

Wenn das Streikrecht eingeschränkt wird, trägt allein Weselsky die Verantwortung dafür!

Vermutlich geht ihm das aber sowieso am Arsche vorbei. Sein Ziel hat er schon jetzt erreicht, egal wie dieser Tarifstreit auch ausgehen wird! der Knall, mit dem er sich in seine bevorstehende Verrentung verabschiedet, war und ist unüberhörbar und er sollte jeden daran erinnern, wie sehr man es sich mit seinen Mitmenschen verscheißen kann, selbst wenn man die Interessen einer eher bescheidenen Nischengewerkschaft vertritt! Das sage ich als ein mann, der selbst Gewerkschafter ist. 

Natürlich sollten Gewerkschafter durchsetzungsstark sein. aber irgendwie kommt es auch auf den Ton an, denn der macht die Musik. Wer andere wie Dreck behandelt, braucht sich nicht zu wundern, wenn ihm keiner entgegen kommen will. Von ehemaligen Kollegen des Herrn Weselsky hört man, dass er seine Laufbahn bei der Eisenbahn schon als Berufsquerulant begonnen hat und daran hat sich augenscheinlich bis heute nicht wirklich viel geändert! Klar haben die Lokführer keinen leichten Job, dafür aber eine ungeheure Verantwortung, Wechselschichten, Überstunden, und manchmal einen Suizid an der Lok kleben. Aber rechtfertigt es dieses Vorgehen? Zumal die Leidtragenden ja immer die Kunden sind. Und wie will man mit kürzeren Arbeitszeiten die liegen gebliebenen Arbeitsstunden abarbeiten? Mit den zu leihenden Arbeitnehmern aus Weselskys genossenschaftlicher Gewerkschaftsleiharbeiterfirma? Wenn er sich da nicht mal verhauen hat, der Gute. Andererseits reichen die 6 oder 12 Lokführer, die er zu bieten hat? Und wird dieses Konstrukt aus Arbeitnehmervertretung und Arbeitgeber rechtlich überhaupt Bestand haben? Man darf gespannt sein!

Eines ist aber sicher! Wenn das Streikrecht geschleift wird, dann liegt das ganz allein in der Verantwortung des Weselsky. aber wie sagt man so schön? Nach mir die Sintflut!

Links:

  • Bahn und GDL verhandeln wieder - vorerst keine Streiks mehr (Artikel auf ndr.de vom 16.03.2024)

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Labels: Arbeitnehmerüberlassung, Claus Weselsky, Deutsche Bahn, GDL, Genossenschaft, Gewerkschaft, Lokführer, Streik, Tarifverhandlungen, Tarifvertrag

Mittwoch, 10. Januar 2024

Clausi-Mausi ist (mal wieder) angefressen!

Es ist ja nun kein so ganz neues Thema! Die GDL, ihres Zeichens Interessenvertretung hauptsächlich von Lokführern und anderem fahrendem Personal bei der Bahn und deren Konkurrenzunternehmen auf den Schienen der Bundesrepublik, fetzt sich unterjährig mit der viel größeren EVG, weil sie sich für besser und effektiver hält, und zeichnet sich in ihren Tarifkämpfen durch eine kompromisslose Haltung aus. Angetrieben wird sie dabei durch ihren berüchtigten Vorsitzenden Claus Weselsky, der sich bestimmt durch vieles auszeichnen mag, allerdings nicht durch ein angenehmes Miteinander! Weiter wissen wir alle, dass Vereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, bzw. deren Interessenvertretern, immer ein Kompromiss zwischen zwei Seiten mit durchaus unterschiedlichen Auffassungen sind! Die Ergebnisse finden sich in Form von Tarifverträgen mit einer gewissen Laufzeit wieder! 

Nicht nur stinkt der GDL, dass sie deutlich kleiner ist, als die EVG, sondern auch, dass sie nicht in allen Betrieben der Deutschen Bahn und ähnlicher Unternehmen überhaupt einen Tarifvertrag aushandeln darf. Das kann sie nur dort, wo sie mit ihren Mitgliedern in der Mehrheit ist. Andererseits kann sie mit ihren wenigen Mitgliedern, die jedoch auf einflussreichen Positionen sitzen (als Lokführer z. B. dort, wo die Musik spielt!) und ähnlich wie die Nischengewerkschaft der Piloten, versucht sie ihre Position damit gnadenlos auszunutzen! Das Affentheater im Tarifkonflikt mit dem Arbeitgeber können wir mit schöner regelmäßigkeit im Fernsehen oder Internet bestaunen und zusehen, wie sich Clausi in ausfälligster und unverschämtester Weise zu äußern pflegt! Die Selbstverständlichkeit, mit der sich die GDL selbst als den Nabel der Welt betrachtet und davon ausgeht, dass sich alles, wirklich alles nur um sie und ihre Mitglieder dreht, ist geradezu atemberaubend! Sie gehen nonchalant davon aus, ihre Forderungen, die selbstredend vollkommen berechtigt sind, 1:1 akzeptiert werden müssen! Um noch mehr Druck auf die Bahn ausüben zu können, hat man nun eine sogenannte Genossenschaft gegründet, die bei der Bahn und anderen Unternehmen Lokführer abwirbt (und zwar aktiv!), um sie anschließend wieder an die Bahn u. a. zu verleihen! Man könnte das als schlichte Erpressung sehen und es würde zumindest mich nicht wundern, wenn die Bahn versucht, diesen Laden am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen, indem man keine Leute von dort nimmt. Das mag zwar zunächst schmerzhaft sein, für das Unternehmen und die Kunden, aber mal ehrlich, wenn man hier einmal einknickt, hat man wohl verschissen bis in die Steinzeit!

Aus genau diesem Grunde ist es gutes recht der Deutschen Bahn, gerichtlich überprüfen zu lassen, ob die GDL überhaupt noch als Gewerkschaft verhandeln kann, wenn sie selbst gleichzeitig in der Rolle eines (Leih-)Unternehmers agiert! Andererseits war zumindest mir klar dass, solange diese Feststellung nicht (höchst-)gerichtlich getroffen ist, der Versuch die angekündigten Streikmassnahmen per einstweiliger verfügung verbieten zu lassen, zum Scheitern verurteilt war und richtig haben zwei Instanzen genau so entschieden! Mit Hinweis darauf, dass eben die Entscheidung zum Thema Tariffähigkeit oder nicht, so übers Knie nicht zu treffen ist, wurde das Ansinnen der Bahn abgelehnt!

Nun stehen wir in einem Deutschland und ärgern uns darüber, dass drei Tage lang der öffentliche Fern- und Nahverkehr im gesamten Land, ganz nach Wunsch und Wille des Herrn Weselsky, lahmgelegt wird während er seine Pfoten in Unschuld wäscht und seine "Verhandlungspartner" als Lügner und Idioten bezeichnet! Man darf gespannt sein, wie weit sich die Bahn treiben lassen wird, bis die Notbremse reingehauen wird und man Weselsky die breite Stirn bietet!

Links: 
  • Tarifkonflikt bei der Bahn GDL-Chef droht mit weiteren Streiks (Artikel auf tagesschau.de vom 10.01.2024)
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Labels: Arbeitszeitverkürzung, Bahnstreik, Claus Weselsky, Deutsche Bahn, EVG, Fahrpersonal, GDL, Genossenschaft, Gewerkschaft, Leiharbeiter, Lohnausgleich, Lokführer, Tariffähigkeit, Tarifverhandlungen

Freitag, 8. Juli 2022

Nur noch 42% der Fernzüge der Deutschen Bahn sind unpünktlich!

Es könnte noch deutlich schlimmer sein und wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann ist eine Pünktlichkeitsquote von 58% gar nicht mal sooo schlecht - für ein Dritte Welt Land beispielsweise! Man muss ja auch mal sehen, wo die Bahn eigentlich her kommt. Aus einem Tal der Tränen, um genau zu sein. Mindestens seit den 80er Jahren war es vorbei mit der Förderung und Investitionen in die Bahninfrastruktur oder den Wagenpark! Aber mal ehrlich, ist das wirklich die Schuld der Bahn? Nein, ist sie nicht! Es ist die Schuld der Politik, die es seit gut und gerne vierzig Jahren, wenn nicht länger vermieden hat, der Bahn das Geld zu geben, dass sie gebraucht hätte, um sich zu modernisieren und weiter zu entwickeln, oder gar zukunftsfähig zu machen! Aber das war nicht gewollt. man wollte den Straßenverkehr fördern, insbesondere den LKW-Verkehr und daran tragen die politischen Parteien die Schuld, allen voran FDP, CDU und CSU, die immer das Auto bevorzugt haben und Unsummen in den Straßenbau gepumpt haben, die Deutsche Bahn aber sträflichst vernachlässigten! 

Dann kam plötzlich jemand auf die verrückte Idee, die Deutsche Bahn könne womöglich gut für die Umwelt sein, und dabei helfen nicht nur die Verkehrsmassen der Zukunft zu bewältigen, sondern sogar das Klima zu retten und die CO2-Emmissionen mindern helfen! Aber wie soll sie das machen, mit ihrem prähistorischen Wagenpark und Schienen und Weichen, die man nicht beheizen kann, digitalen Stellwerken, die langsamer sind als analoge Stellwerke? Ganz einfach, man behauptet die Mitarbeiter seien Schuld und Privatisierung sei die Lösung. So wie alle Privatisierungen, die Investoren reich machten und die Mitarbeiter arm und arbeitslos, die Qualität herunter fuhren und die Sicherheit gleich mit! Der Staat sei nicht der bessere Unternehmer heißt es immer so schön. Mag sein, aber er ist auch nicht der schlechtere Unternehmer im Vergleich zur Privatwirtschaft. Man muss das nur alles anständig organisieren und nicht nur auf Profit ausrichten! Wozu gibt´s denn teure Computersysteme? Damit die Privatwirtschaft sie nutzt, die Unternehmen und die Kunden ausbeutet und dann, wenn´s mal eng wird, nach staatlicher Hilfe kreischt, ansonsten aber stets und mit großem Einsatz nur darauf bedacht ist, die Steuerlast zu minimieren (ach nee, das heißt ja optimieren!)?

Dabei sind die Bahnmitarbeiter deutlich besser motiviert als manch andere Mitarbeiter in der Priivatwirtschaft, trotz der schlechteren bedingungen und weniger Geld und kein Weihnachtsgeld und dergleiche Mäzchen mehr. Sie sind mit Herz und viel Liebe bei der Sache und müssen sich ständig von Reisenden anpfeifen, beleidigen und angreifen lassen, weil sie versuchen die Ordnung aufrecht zu erhalten, die Kunden zum Tragen der Masken (es gibt nach wie vor eine Maskenpflicht in Zügen!) oder gar zum Kauf einer Fahrkarte (wie unverschämt!) veranlassen, weil sie es trotz allem immer wieder schaffen die Tickets zu kontrollieren. Täglich kämpfen sie mit rücksichtslosen Idioten, die ihre Fahrräder auch dann noch in den Zug hinein schieben, wenn die Stellplätze schon belegt sind und reisende wegen Überfüllung in den Gängen und an den Eingängen stehen müssen. Diese Deppen würden dir im Zweifel auch über den Hals fahren, wenn du umfallen würdest im Zug. Aber weil man so schön kuschelig Schulter an Schulter und Arsch an Arsch steht, kann das zum Glück nicht passieren. Stattdessen kannst Du Aug´ in Auge mit einem Maskenverweigerer reisen, der sich lächelnd über Deine FFP2 Maske amüsiert und Dich dabei auch noch regelmäßig anhustet, weil er entweder Lungenkrebs vom Rauchen oder eben Corona hat. Aber warum sollten die Rücksicht nehmen auf andere?

Ein kleiner Tipp von mir an den Verkehrsminister: bevor die nächste Hauruck-wir-fahren-jetzt-alle-drei-Monate-lang-mit-dem-9-Euro-Ticket-Aktion anläuft, sorgt einfach dafür dass die Deutsche Bahn genug Züge zur Verfügung hat. Dann klappt das auch mit erhöhtem Fahrgastaufkommen und möglicherweise steigt die Pünktlichkeit ja auch, wenn der rollende Krempel nicht ständig während der Fahrt in seine 50 Jahre alten Einzelteile auseinander fällt und die Toiletten könnten eventuell auch funktionieren, anstatt ihren stinkenden Inhalt im Innern der Waggons zu verteilen! Denkt mal drüber nach!

Links: 

  • Nur noch 58 Prozent der Fernzüge pünktlich Deutsche Bahn verspätet sich so häufig wie seit Jahren nicht (Artikel auf spiegel.de vom 8.7.2022)

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Labels: 9-Euro-Ticket, Bundesrepublik Deutschland, Deutsche Bahn, Fernzüge, Klimaschutz, Maskenpflicht, Modernisierung, Nahverkehr, Privatisierung, Profit, Umweltschutz, Unpünktlichkeit, Zugausfälle

Samstag, 25. Juni 2022

So ein Pendler ist echt ein armes Schwein!

Nicht nur, dass er zwischen Job und Zuhause hin- und her zu pendeln gezwungen ist, nein er ist meist auch noch auf die Deutsche Bahn angewiesen und damit einer staatlichen Institution ausgesetzt, die technisch ausgestattet ist, wie aus den frühen Siebzigern, oder bestenfalls den Achzigern! Ach, es ist ein schweres Los, das man zu tragen hat. Als Angestelltertäglich zur Arbeit und wieder zurück zu fahren.Man nennt das pendeln, weil man eben wie ein Pendel zwischen zwei Fixpunkten in seinem Leben hin- und her pendelt!Immerhin betrifft das laut einer Statistik von 2016 in Deutschland mindestens 60%. Meist sind die Ursachen für das Pendeln darin begründet, dass man nahe seines Wohnortes keine angemessene Arbeitsstelle findet und sowohlder Arbeitgeber, als auch der staat einfach eine "gewisse" Mobilität bei seinen Bürgen voraus setzt. Dennoch macht man es diesen nicht gerade leicht. Fährt man mit dem Auto, hat man täglich Staus und hohe (derzeit rasant immer weiter steigende Preise an den Tanstellen in Kauf zu nehmen und ja, der Ukrainekrieg ist schuld!) Spritpreise zu schultern! Dafür gibt´s dann auch die sogenannte Pendlerpauschale! Das kostet Nerven und viel Geld und zu alllem Überfluss heult einem der Arbeitgeber ständig die Ohren voll, seine Humanressourcen seien viel zu teuer, zu anspruchsvoll und natürlich viwl zu verwöhnt. Mal ganz abgesehen davon, dass sie trotz der ständig steigenden Arbeitsbelastun (man nennt das auch gern "Verdichtung"!) immer häufiger und immer länger krank seien. Vor allem psychisch! Also Krankheiten, die es nach Ansicht vieler Arbeitgeber eigentlich nicht gibt, die man nicht wirklich diagnostizieren kann und die nur deshalb erfunden wurden, um nicht arbeiten zu müssen! 

Dann gibt es Leute, die fahren tatsächlich täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit und tun damit sich un der Umwelt einen großen Gefallen. Allerdings spielt da das Wetter nicht immer mit. Im Winter kann es extrem glatt sein, oder sogar Schnee liegen  (jawohl, trotz Erderwärmung!). Oder es regnet und dann ist es durchaus nicht sehr angenehm, mit dem bestenfalls elektromobilisierten Rad unterwegs zu sein. Aber es härtet ab, macht einen schmalen Fuß und gibt dem Arsch eine gesunde Gesichtsfarbe! Manche Unternehmen bieten einem sogar, als sogenanntes "Incentive! ein Jobrad an, das man zwar selber leasen und später kaufen muss, aber immerhin steuerlich geltend machen kann! Dann hat man nach drei jahren ein schönes teures Elektrorad in seinem Keller stehen, dessen mittlerweile defekter Akku dann beinahe soviel kostet, als würde man den Rahmen vergolden lassen! Aber sei´s drum.

Und dann wären da noch die wirklich leidensfähigen Menschen, die mit der Bahn und öffentlichen Nahverkehrsmitteln pendeln. Das sind diejenigen, deren täglich zu bewältigende Strecken über das übliche Maß hinaus gehen. Zum Beispiel  wie in meinem Fall von Karlsruhe nach Mannheim und zurück, gelegentlich aber auch von Karlsruhe nach Frankfurt/Main. Also ehrlich, das möchte ich nicht unbedingt mit dem Rad oder dem Auto zurück legen müssen. Zum einen, weil es einfach zu weit ist und mir der auf solchen Strecken unbequeme Fahrradsattel vermutlich einige Abszesse am Hintern bescheren würde, zum andern, weil ich mir ein Lastenrad zugelegt habe um meine täglichen und wöchentlichen Einkäufe zu erledigen ohne das Auto nutzen zu müssen! Also fahre ich mt der Bahn. Der Regionalbahn, um genau zu sein. In meinem Falle handelt es sich um die S9, die regelmäßig (wenn man Glück hat) die Strecke Karlsruhe-Mannheim und weiter nach Mainz bedient!

Also finde ich mich morgens pünktlich 15 Minuten vor der Abfahrt am Bahnhof ein, zu dem ich mit dem Rad fahre und harre der Dinge und Bahnen, die da kommen mögen. Auf der Zugzielanzeige wird die Ankunftzeit meines Zuges angezeigt, 6:22 Uhr nämlich und allmählich füllt sich der Bahnsteig mit Menschen, die in die gleiche Richtung fahren wollen, wie ich selbst auch. Seit Einführung des 9-Euro-Tickets beispielsweise sind es deutlich mehr geworden, die nun unterwegs sind. Aber das steht ihnen natürlich auch zu. Gar keine frage. Aber müüsen wirklich gefühlt alle 9-Euro-Ticket-Nutzer zu jeder Tages- und Nachtzeit ihre Fahrräder mit in den Zug schleifen und beim Einparken anderen Leuten, die bereits dich an dicht in der Bahn stehen über Fuß und gegebenenfalls den Hals fahren? 

Ich bin es ja auch gewohnt, und ich habe mich insgeheim schon damit abgefunden, dass ich als Regionalbahnfahrer quasi die dritte Klasse der Deutschen Bahn nutzen muss, aber ist es wirklich notwendig, dass man - entgegen der im Fahrplan angekündigten Fahrzeiten - je Haltepunkt noch mindestens 5 Minuten Wartezeit drauf rechnen kann, weil immer irgend ein vorfahrtberechtigter Zug (meist ICE, oder OC) überholen muss? Oder gerade aus der Gegenrichtung ein Güterzug über die Gleise rumpelt und eben etwas länger braucht? Aus den fahrplanmäßigen knappen 50 Minuten werden regelmäßig wenigstens 10 Minuten mehr. 

Der Fahrplan, nach dem man früher die Uhr stellen konnte, so pünktlich waren die Züge, ist  nun nicht viel mehr als eine grobe Richtlinie und es ist nicht einmal sicher, ob der angekündigte Zug tatsächlich kommt. Mal sind es defekte Gleise und Schienen, Fehler im Stellwerk, eine verspätete Bereitstellung, falsche Wagenreihung, fehlende Zugteile, oder Personen im Gleis, die dafür sorgen, dass so gut wie kein Zug mehr pünktlich ankommt, oder abfährt! Darum stehen wir mit tränenden Augen vor der Ankündigung, die Bahn müsse privatisiert werden und dann wären alle Probleme beseitigt! nein, sind sie natürlich nicht. Es dauert mindestens zehn Jahre, bis man die Gleisinfrastruktur wieder auf dem neuesten Stand hat und vielleicht sogar noch ein wenig ausgebaut hat. Aber nur wenn jedes Jahr konsequent Milliarden investiert werden! Private Bahnbetreiber werden und das ist so sicher wie das Amen in der Kirche nur die Strecken bedienen wollen, die hoch frequentiert und daher hochrentabel sind. Die Fläche wird dabei über die Wupper gehen. Die bleiben dann, weil unrentabel ganz sicher bei öffentlichen Betreibern, ebenso wie die defizitäre Streckeninfrasturktur. Pirvate "Investoren" wollen nämlich eines: Geld verdienen bis zum Abwinken und möglichst keinen Cent ins Geschäft stecken. Das war bislang in allen Ländern so, wo die Eisenbahnen privatisiert wurden. Ebenso sicher ist, dass die Sicherheit leiden wird, denn auch Sicherheit kostet Geld! Nein, private betreiber sind mitnichten die besseren Unternehmer, sie sind nur einfach gnadenloser dabei, Profit aus ihren Unternehmen zu ziehen und eventuell Aktionäre zufrieden zu stellen! Aber der Staat kann ein guter Unternehmer sein, wenn er gut organisiert und finanziert ist! Anstatt das Tafelsilber an Profitgeier zu verscherbeln, für einen Appel und ein Ei und auf den Risiken sitzen zu bleiben und durch den Steuerzahler finanzieren zu lassen, sollte er seinen Laden vernünftig organisieren und finanzieren, dann kann auch die Bahn wieder pünktlich und sehr zuverlässig fahren und ihre Kunden bedienen. Denn eigentlich ist die Eisenbahn eine tolle Sache! Eigentlich!

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Labels: 9-Euro-Ticket, Bundesrepublik Deutschland, Defekte, Deutsche Bahn, Fahrplan, Güterzug, IC, ICE, Investitionen, Pendler, Regionalbahn, Überfüllung, Unpünktlichkeit, Verspätung

Sonntag, 19. Juni 2022

Unterlassene Hilfeleistung?

Gelegentlich frage ich mich, wie weit wir mit unserer sogenannten "Tierliebe" noch gehen werden. Zumindest Teile der Gesellschaft, in der wir leben (müssen)? Hier wurde eine Petition von Tierschützern gegen die Deutsche Bahn gestartet mit dem Ziel, Tauben unverzüglich Hilfe zukommen zu lassen, sollten diese sich in einem Taubenschutznetz verfangen haben! Nun gut, es muss nicht wirklich sein, dass Tiere unnötig lang leiden, bevor sie dann verenden! Aber man darf getrost anderer Meinung sein, als die Leute, die sich hier unter dem Deckmantel des Tierschutzes meinen profilieren zu müssen! Auch die Argumentation, die Krankheitskeime, welche Tauben so mit sich herum schleppen, seien in den meisten Fällen nicht für Menschen gefährlich, kann nicht akzeptiert werden. Laut gesetzlichen Vorschriften ist Taubenkot als biologisch gefährlicher Abfall eingestuft und als Spndermüll zu entsorgen. mal abgesehen von den Keimen, der darin enthalten ist, siedeln sich hier auch Schimmelpilze und Viren an, die beim Einatmen potenziell gefährlich sind! Menschen, die mit Tauben und Taubenkot arbeiten, bzw. diesen entfernen müssen, sind verpflichtet, mit Ganzkörper-, Atem- und Augenschutz eine Kontamination zu verhindern! Dieser taubenkot, kommt üblicherweise aus den Tauben, also dürften auch sie selbst nicht ganz ungefährlich sein.

Daneben ist Taubenkot, besonders in Verbindung mit Wasser oder Feuchtigkeit extrem schädlich für Bauwerke, respektive, wenn diese älteren Jahrgangs, denkmalgeschützt und aus Sandstein gebaut wurden! Taubenkot auf Treppen und Bahnsteigen ist extrem rutschig und damit sehr gefährlich vor allem für ältere Leute. Andererseits macht sich bestimmt jeder dieser Umwelt- und Tierschützer tiefschürfende Gedanken darüber, was es kostet, die Tauben und ihre HInterlassenschaften zu entfernen - auf den Bahnhöfen müssen Falkner eingesetzt werden, die die Tauben lebend fangen und dann als Lebendfutter für ihre Raubvögel nutzen, die Ausscheidungen müssen mit großem technischen Aufwand und Abschirmung der Umgebung durch Kunststofffolien unter Hochdruck entfernt, das aufgefangene Abwasser als Sondermüll entsorgt werden! Aber das wissen diese Tierfreunde natürlich und dennoch ist es ihnen egal. 

Manche dieser Spezialisten gehen soweit, mehrmals täglich pro Woche ganze Säcke besten Saatgutes (Mais, Getreide, Sonnenblumenkerne usw.) an größere Bahnhöfe zu transportieren und dort großzügig zu verteilen um die armen hungernden Tiere zu versorgen! Die Bahn ist deshalb gezwungen in regelmäßigen Abständen die gesamte Fläche eines Bahnhofs abgehen zu lassen, um mit einem großen Sauger dieses Vogelfutter wieder einzusammeln und zu entsorgen. "Erfreulicher" Nebeneffekt solch tierfreundlichen Verhaltens. Auch die Ratten freuen sich und fühlen sich auf unseren Bahnhöfen pudelwohl! Gelegentlich findet man sogar Ratten auf Bahnhöfen, die die Größe eines Kaninchens aufweisen (selbst gesehen, fotografiert und der Bahn gemeldet)! Und man glaube nur nicht, die hätten Angst vor Menschen!

Muss man nun auch die Ratten schützen und in Notfällen retten? Sind ja auch nur Lebewesen und mal davon abgesehen, dass die Ratten uns einst die Pest brachten und auch sonst als Krankheitüberträger bezeichnet werden (aber wahrscheinlich irren wir uns auch hier!), tun sie ja keinem was, wenn man sie in Ruhe lässt. Das ist wie mit dem Hund des Nachbarn, der einem ständig freudig erregt am Körper hoch springt und einem das Gesicht ableckt, schweifwedelnd und laut bellend! "Der will nur spielen", ist noch das freundlichste, was ich zu hören bekomme, wenn ich mich beschwere! Das mag ja sein, aber ich mag mit der Töhle nicht spielen und meine Kinder und Enkel auch nicht! Viel mehr möchte ich, dass die freundlichen Hundebesitzer von nebenan, wenn sie schon nicht dazu ion der Lage sind, ihre Mistviecher nachts ruhig zu halten, wenigstens die Scheißhaufen einsammeln, die ihre Köter in der ganzen Nachbarschaft hinterlassen. Aber das tun sie nicht! Nicht hier bei uns! Aber beschweren sie sich mal bei dem Hundebesitzer, dessen Kläffer gerade abgekackt hat, während sein Herrchen/Frauchen, noch im Schlafanzug, mit mieser Laune, zervögelter Frisur und Kippe im Mundwinkel hängend, den Fiffi an der Leine durch die Gegend zerrt, ohne die obligatorische Tüte für den Kackhaufen zu benutzen! Neulich sagte mir einer in aller Freundschaft, den ich darauf hinwies und ihn freundlich bat, den Haufen einzusammeln und mitzunehmen: "Ich hau Dir gleich auf´s Maul und außerdem zahl ich genug Hundesteuer!

Was kostet es, offiziell meine ich, wenn man den Haufen seines Köters liegen lässt? 150 Euro? Das ist meiner Meinung nach noch viel zu wenig! Die Krux an der ganzen Sache - keine Sau kontrolliert das! Aber was verstehe ich schon davon?

Links: 

  • Tote Taube am Münchner Hauptbahnhof: unterlassene Hilfeleistung (Artikel auf taz.de vom 18.6.2022)


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Labels: Biogefäährdung, Deutsche Bahn, Feuerwehr, Hauptbahnhof, Hundefreunde, Hundekot, Krankheiten, München, Notfall, Reinigung, Sondermüll, Tauben, Taubenkot, Tierschutz, Tierschützer, unterlassene Hilfeleistung

Samstag, 4. Juni 2022

Vom großen Glück, in Bayern zu leben!

Ist das wirklich so? Bayern, das Land der Träume? t-online stellt sich die berechtigte frage, warum so viele Zugunglücke in Bayern passieren, bei denen Menschen sterben und angesichts des letzten schweren Unglücks, stellen wir uns diese Frage auch. Vermutlich liegt es daran, dass in Bayern alles so toll organisiert ist, die Bayern einen nassforschen Ministerpräsidenten mit Namen Markus Söder haben, und über allem das königlich-bayrische Amtsgericht wacht!

Okay, das war jetzt ein wenig überzogen. In Bayern herrscht zwar schon seit kurz nach dem Krieg die CSU mit harter Hand, aber irgendwie funktioniert es nicht ganz so, wie es der Herr Söder immer so gerne vorführt. Auf Zuruf, unter Kumpels und KumpelInnen, Alles ein wenig strenger als woanders, die Polizei mit mehr Rechten als woanders (und natürlich wurde man dafür vom Verfassungsgericht gerüffelt, aber vom Bundesverfassungsgericht, nicht vom bayrischen) und das dürfte vor allem daran liegen, dass die führenden christsozialen Bayern gern das Maul ziemlich voll nehmen, aber bei der Umsetzung schon nicht mehr so genau hinschauen. Man könnte es irgendwie als potemkin´sches Bundesland sehen, wenn man böse wäre und das sind wir natürlich, weil wir wissen, wess´Geistes Kinder solche politischen Vollpfosten wie der Scheuerer Andreas, der Söderer Markus und auch der Seehoferer Hoast sind. Geistig ein wenig unterbelichtet, aber wenn man sie einsperrt eigentlich ganz friedlich und beinahe ungefährlich. Schlimm wird´s erst, wenn sie Macht bekommen. Das sah man überdeutlich in der Corona-Pandemie, der damischen, als der Söder heute so sprach, Morgen ganz anderes, noch strengeres forderte und übermorgen schon wieder ganz woanders war mit seinen weltpolitischen Gedanken! Oder schau mer mal den Scheuer Andi an, der was der Verkehrsminister im Bund war, bis ma den nausg´schmiss´n hat, weil er a.) nix getaugt hat und b.) die CDU nicht mehr an der Regierung ist. Solang er was zu sagen hatte, waren seine Ohren weit offen für die Belange der Autoindustrie, vor allem der bayrischen, wohingegen andere Verkehrsträger, darunter die Bahn kein leichtes Standing hatten. Wozu Geld in die marode Bahn stecken, wenn man doch Auto fahren kann?

Es gibt noch viel mehr Beispiele, warum die Verkehrspolitik und damit auch die Deutsche Bahn in den Händen der CSU-Granden mit den schäbigen kleinen Hirnen nicht gut aufgehoben waren! Und dann wundert man sich, wenn es nicht funktioniert? Da ist ja sogar die berittene bayrische Gebirgsmarine bedeutend besser aufgestellt, als die kgl. bayrischen Staatsbahnen. Ist halt auch nur so ein uralter Krempel, der auf ebenso alten Schienensträngen durch´s Voralpenland rumpelt.

Das Musterland des Wirtschaftswunders und des Aufbaus aus Ruinen ist nicht mehr ganz so mustergültig, wie es vielleicht mal war. Oder wie´s die Bayern gern gehabt hätten. Aber ich habe gehört, es gibt da so eine Art Grundgesetz der Investitionen, das da lautet wie folgt: "Wenn ich was Gutes und Zuverlässiges haben möchte, damit es auch stets pünktlich funktioniert, dann muss ich auch ein paar Euro investieren!" Oder um es auf gut bayrisch zu vermitteln: " Wandst an BMW fahrrn willst, dann muast an BMW kaufn, verstehst, und dann muast fei an BMW bezahln und koan Hyundai oder wie die Reisschüssln hoasn, gell?"

Links:

  • Warum sterben auf Bayerns Zugstrecken immer wieder Menschen? (Artikel auf t-online.de vom 3.6.2022)

 

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Labels: Andreas Scheuer, Bayern, bayrische gebirgsmarine, BMW, CSU, Deutsche Bahn, Horst Seehofer, Markus Söder, Mobilität, Politik, Verkehrspolitik, Wirtschaft, Zugunglück

Samstag, 21. Mai 2022

9-Euro-Ticket und kein Ende!

Es ist ja echt kaum noch zu ertragen. Der Bund beschließt dieses 9-Euro-Ticket für den Regionalverkehr und sofort beginnt ein großes Wehklagen! Aber das war ja auch klar. Die Bundesländer wollen mehr Geld, als vereinbart und der ganze Spaß wahrscheinlich überhaupt kostet, denn wenn man schon mal die Gelegenheit dazu hat, dann muss man eben auch mal richtig hinein greifen in die Vollen, nä? Die edlen Bahnfahrer, die sich sowieso für was Besseres halten, weil sie mit der Bahn fahren und nicht mit dem Auto, fangen an rumzuheulen, weil sie sich darüber ärgern, dass jetzt auch ärmere Menschen mit der Bahn fahren können und ihnen natürlich die Sitzplätze wegnehmen. Man jammert, weil man zu viele Fahrradmitnahmen befürchtet, weil ja jeder, der ein ein 9-Euro-Ticket nutzt, auch mit dem Fahrrad im Zug herum fahren will und alle zusammen warnen vor Kostenfallen, vollen Zügen und dem Zusammenbruch der Zivilisation - zumindest in Deutschland. Es kann ja schließlich nicht angehen, dass sich jetzt jeder Nahverkehr leisten können soll. Noch nicht einmal, wenn man dadurch die Umwelt und das Klima schont, weil man vielleicht das Auto stehen lässt. 

Und mal ehrlich, muss es wirklich sein, dass der asoziale Pöbel, ja, genau den aus den Wohnblocks in den Vorstädten meine ich, dass der womöglich auch die Gelegenheit nutzt und unnütz in der Gegend herum kutschiert? Das muss doch nun wirklich nicht sein! Bei aller Liebe. Und an der Tatsache, dass nicht genug vernünftiges rollendes Material auf die Schiene zu bringen sein dürfte, ist auch nicht die Schuld der Bahn, obwohl die auch an allem anderen Schuld sein soll, sogar an den maroden Netzen, und den massiven Verspätungen allüberall, sondern die Politik. Die und niemand anders, hat die Bahn kaputt gespart in den letzten mindestens 20 Jahren und, was Wunder, das waren alles konservative regierungen, die die Deutsche Bahn als ihren Sparstrumpf betrachteten und nichts investieren wollten, in der vagen Hoffnung, es würde schon keiner merkeln, nicht wahr?

Mein Gott, stellt einfache und vernünftige Regeln auf und verkauft einfach diese beschissenen Tickets und zwar jahraus, jahrein! Das wäre mal vernünftig! Alles andere ist nur Deppentheater!

Links:

  • Rabattaktion im Nahverkehr: Für neun Euro durchs ganze Land (Artikel auf ueddeutsche.de vom 20.5.2022)

 

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Labels: 9-Euro-Ticket, Deutsche Bahn, Gesellschaft, Klimaschutz, Mobilität, Politik, Regionalverkehr, Umweltschutz, Verkehr

Samstag, 30. April 2022

3=6 oder was?

Neulich habe ich mir ein Auto gekauft, ein kleines Auto, ganz ehrlich. Es handelt sich um einen Citroen C3 Aicross. Sieht aus wie ein in der Waschanlage eingegangener SUV und wird angetrieben von einem (downgesizeten, so sagt man heute wohl?) 3-Zylinder-Motörchen mit knappen 1,2 Litern Hubraum. Wobei das Wort Hubraum fast schon eine Übertreibung darstellt. Ich gehöre schließlich noch zu einer Generation von Autofahrern, die einst lernte, das Hubraum durch nichts zu ersetzen ist - außer durch noch mehr Hubraum! Vielleicht ist das der Grund, warum ich seit Jahrzehnten ein Fan US-amerikanischer Straßenkreuzer bin. Dieses ungeheure Blubbern aus den massiven und armdicken Auspuffrohren, wenn man das Gaspedal mal eben in den Hochflorteppich drückt, hat schon was beeindruckendes. Bis heute stellen sich mir da die Haare an den Armen auf und ich bekomme Gänsehaut, oder Hummeltitten, oder was auch immer man dazu heute zu sagen pflegt!

Aber da ich mir ein solches Schlachtschiff einfach nicht leisten kann, habe ich mit darauf beschränkt, US-Automobile im Maßstab 1:25 zusammen zu bauen und sie dann in meine Vitrine zustellen. Vielleicht, eines Tages, werde ich mir ja doch einen...ach lassen wir das. Allein schon der Wunsch katapultiert mich wahrscheinlich schon auf die Todeslisten etlicher Umweltschützer!

Mein Citroen dagegen, um beim Thema zu bleiben, schnattert jedesmal ganz aufgeregt mit den Ventilen, wenn ich Gas gebe und er scharrt mit den Hufen, ähm ich meine mit den Vorderrädern. Schließlich erzeugt er trotz seiner schmalbrüstigen Auslegung schiere 110 PS. Und das soll ihm erst mal einer nachmachen. Als ich den Wagen im Autohaus bestellte, musste ich sofort an den guten alten DKW F 93 denken, aus den 50er Jahren. 3 Zylinder, nicht einmal 1 Liter Hubraum und so um die 40 PS. Das Ganze untermalt mit dem typischen Zweitaktgeklapper, der jede Melodie fehlte, dafür hatte man das Gefühl, der Motor stolpere irgendwie durch den Verbrennungsund Ausstoßtakt, ohne je genau zu wissen, wo er eigentlich gerade sein sollte. Er soff, er stank und verbrauchte Öl, dass es einem grauste. Aber er trug seine Besitzer über die Autobahnen und Landstraßen. Meistens jedenfalls.

Mein Citroen C3 Aircross im Profil

Citroen C3 Aircross von vorne, ziemlich knuffiges Kerlchen, oder?

Was bin ich doch da mit meinem Neuen gut dran. Der schnurrt wie ein Nähmaschinchen und zieht ordentlich durch, wenn man es braucht. Der Spritverbrauch hält sich in Grenzen und liegt bei etwa 6 Litern E10 auf 100 Kilometern. Innen hat man ausreichend Platz, die Klimaanlage fächelt einem filtrierte Frischluft in die Nasenlöcher, so dass man auch als Allergiker im Frühling ganz gut über die Runden kommt und der schön etwas ältere, gebrauchte Hintern, kann bei Bedarf mit einer Sitzheizung auf Temperatur gebracht werden. 

Tja und was soll ich sagen? In meinem Fall sind 110 PS und bei Bedarf 185 km/h vollkommen ausreichend! Leider, oder Gottseidank, ist mein elektrisches Lastenrad von Urban Arrow nicht ganz so schnell unterwegs. Aber der Kofferraum ist beinahe so groß wie der meines Citroen. Da kann ich beim Einkaufen auch locker darüber hinweg sehen, das die Lenkkräfte bei voller Zuladung deutlich höher werden und die ganze Fuhre deutlich schwerer zu beherrschen ist, wie auch die Lenkung an sich nach bislang gut 3.500 gefahrenen Kilometern ab 25 km/h so wacklig wird, dass man den Angstschweiß auf der Stirn stehen hat, aber nichts geht über das erhebende Gefühl mit diesem Trumm von einem Rad durch die Stadt zu brettern, vorbei an Staus und an dicken SUV´s und anderen motorisierten Umweltverbrechen und ohne die Sorge, man würde keinen Parkplatz finden! 

Urban Arrow (Bild 1)
Urban Arrow (Bild 2)
Ob der Breite des Lastenrades und seiner Länge von gut über 2 Metern, wird man von den Automobilisten natürlich nur ungern auf der Straße gesehen. Denn bei solch einem Gerät muss man schon Rücksicht nehmen. Und dann, wenn man es gerade so eben überholt hat, steht es dann an der nächsten Ampel schon wieder ganz vorne und behindert den Kfz-Steuer zahlenden Großverdiener am zügigen weiterkommen. Ach ich liebe es! Eine Akkuladung reicht - je nach Wetter und Temperatur - zwischen 70 und knappen 100 Kilometer. Allerdings ist mir nicht ganz klar, wie das funktioniert. Fahre ich morgens los, und es ist kühl, sinkt die reichweite auf dem Fahrradcomputer so rapide, wie Eis in der Sonne schmilzt. Fahre ich nachmittags nach Hause, wird die reichweite immer größer, so dass ich teilweise mit einer größeren Reichweite wieder zu Hause ankomme, als ich morgens losgefahren bin. Zum einen finde ich es ziemlich verstörend, weil ich mir nicht sicher bin, ob der Computer überhaupt weiß, was er da anzeigt und zum anderen habe ich auch mit meinem Elektrorad die allseits bekannte "(german) Reichweitenangst", über die viele Fahrer von Elektroautos klagen und die einer der Hauptgründe ist, um sich eben kein solches Fahrzeug anzuschaffen. Trotz der exorbitanten Subventionierung von E-Fahrzeugen!

Aber immerhin, selbst wenn mein Akku irgend wann einmal abkackt, wenn ich unterwegs bin, so lässt sich mein Rad auch dann noch - zwar etwas mühsam wegen des hohen Gewichts aber trotzdem halbwegs kommod - nach Hause bringen, per reinem Pedalantrieb. Beim Elektroauto ist der Ofen aus, wenn der Akku sein Leben ausgehaucht hat und dann geht es nur per Pedes weiter! Naja egal. Zum täglichen Fahren ins Geschäft nutze ich mein cooles Lastenrad und öffentliche Verkehrsmittel wie die Deutsche Bahn und wenn es notwendig ist, oder der Urlaub ansteht, dann darf es der kleine Citroen sein. Ich denke das ist umweltfreundlich genug und nachhaltig auch!




 

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Labels: Akku, Citroen, Citroen C3 Aircross, Deutsche Bahn, DKW F 93, eBike, Lastenrad, Mobilität & Verkehr, öffentliche Verkehrsmittel, Reichweite, Reichweitenangst, Subventionen, SUV, Urban Arrow, US-Cars
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A.O.
Geboren 1960 in Salzgitter-Bad, aufgewachsen und später Wurzeln geschlagen in Karlsruhe. Mal sehn, was sonst noch so alles kommt. Ich denke es ist an der Zeit sich einzumischen. Es gibt bereits viel zuviele Querdenker, Reichsbürger, QAnon-Deppen, Nazis, Faschisten, Rassisten und Vertreter der reinen Lehre des Kapitalismus, als dass man noch länger abseits stehen könnte! Und auch wenn einem die "fridays for future", "extinction rebellion" oder "last generation" auf die Eier gehen, mit ihrer Besserwisserei, kann man doch ein Herz für die Umwelt uind das Klima haben! Ich muss meinen Arsch nicht auf die Autobahn kleben um meinen religiösen Eifer für Umweltthemen zu demonstrieren! Ich kann handeln, so wie viele andere auch. Ich fahre Fahrrad und nutze das Auto nur, wenn es sein muss! Was ich nicht akzeptiere, sind Rassismus, Ungleichheit, die Diskriminierung von Frauen, LGBTQIA (oder heisst das anders?) und von Minderheiten und Autoritarismus, Unterdrückung der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit! Die Putins, Orbans und LePens sowie deren Stiefellecker dieser Welt können mir gern den Hobel ausblasen und mich am Arsch lecken - viel Spaß dabei...
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