Betrachtet man die Art und Weise, wie unser verehrter Bundeskanzler Olaf Scholz in der Öffentlichkeit agiert, so ist nicht von der Hand zu weisen, dass er vorrangig den kühllen, abgeklärten Stil eines Norddeutschen pflegt. Das ist an sich ja auch nicht verwerflich. Wer denkt nich heute noch gern an den meist schmallippigen, aber stets treffsicher in seinen Analysen auftretenden Helmuth Schmid der gelegentlich, in einer Fernsehsendung saß und eher schweigend, als sehr beredt auf die Fragen der Reporter, oder Journalisten antwortete, während er sich eine Fluppe nach der anderen genehmigte und das halbe Studio in Zigarettenrauch hüllte! Niemand hätte es auch nur gewagt, im zu sagen, er solle das bleiben lassen! So war er halt.
Heute haben wir ebenfalls einen Bundeskanzler, der sich seiner norddeutschen Abstammung rühmt und auch er ist bislang nicht durch überwältigende Lebensfreude aufgefallen, oder gar ein überdurchschnittliches Gedächtnis, gielwohl er mal Innensenator gewesen ist und Oberbürgermeister von Hamburch, Bundesminister für Arbeit und Soziales, oder gar Finanzminister.
Als jemand der seine Urlaube, regelmäßig seit Jahrzehnte, in Dithmarschen verbringt, finde ich den Stil von Olaf Scholz geradezu angemessen und ziemlich kommunikativ. Aber da das deutsche Volk in der Realität eher nicht in der Hauptsache aus Norddeutschen besteht, sehe ich schon, dass da eine gewisse Notwendigkeit besteht, auch anderen Menschen, die man von der Qualität seiner Regierungsarbeit überzeugen möchte, kommunikativ mitnehmen muss. Wie soll ich ein Parteiprogramm erklären, oder Regierungsentscheidungen erläutern, wenn man das auf Norddeutsch zu erledigen versucht?
Scholz so vor Publikum: "Moin!"
Publikum: "Moin!"
Scholz: "Neues Gesetz! Alles gut!"
Publikum: "Jo!"
Scholz: "Sodenn! Tschüss"
Publikum: "Tschüss!"
Alle gehen nach Hause und mokieren sich insgeheim über diesen endlosen Redeschwall der Politiker. Typisch mal wieder!
Hier liegt aber auch das eigentliche Problem der Politik im Allgemeinen und von Scholz im Besonderen. Während die Norddeutschen instinktiv zu wissen scheinen, wie Politik funktioniert, wollen die Leute in Baden-Württemberg, Thüringen, NRW oder gar Sachsen beschwafelt werden, bis ihnen die Ohren abfallen. Da kommt es schon merkwürdig rüber, dass noch niemand versucht zu haben scheint, den scholzomaten darauf aufmerksam zu machen, dass Kommunikation meist keine Einbahnstraße ist. Zwar ist mir beispielsweise aus meiner Bundeswehrzeit noch immer im Kopfe hängen geblieben, dass die Truppe nach dem Prinzip der "Inneren Führung" funktioniert. In der Politik funbktioniert sie so nicht. Nicht, wenn man den Eindruck hat, der Kanzler führe lediglich den Inhalt seines Magens zuerst inrrichtung Dünn-, und dann ganz folgerichtig zum Dickdarm. man darf aber davon ausgehen, dass so etwas mit Innerer Führung wohl nicht gemeint war. Ergo interessiert es auch keine Sau, was hinten für ein Scheiß raus kommt, wenn man vorne was reinschüttet! Das scheint mir die ganze Krux der sozialdemokratischen Politik und auch der Ampel an sich zu sein, wobei die Grünen sich gern in heil- und sinnlosen Grundsatzdiskussionen vertricken, die kein Mensch nachvollziehen kann und die Liberalen als die weißen Ritter des freien Unternehmertums auftreten, die für Wohlstand und Freiheit sorgen wollen, wobei sie sich dem merkwürdigen Allheilmittel der Steuersenkung und dem Einsparen von Sozialleistungen verschrieben haben, und das mit Haut und Haaren!
So, liebe Leute, macht man keine Politik! So schafft man Verdruss, an der sich die in der analen Phase steckengebliebene AfD aufzugeilen versucht! Achja und wer war gleich nochmal Peer Steckrüb, oder Steinbeck, nee, Steinbrück?
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