Zugegeben,
es ist äußerst unangenehm in einer Stadt unterwegs zu sein, oder
gar zu wohnen, in der die Sonnenstrahlung zu einer solchen Aufheizung
der Betonwüsten führt, dass man es kaum noch aushalten kann! Summer
in the City ist eine Zeit, die man sich eigentlich nicht antun
möchte. Also heulen nun alle herum und erklären uns, man müsse die
Städte umbauen und sie an die sich ändernden Bedingungen anpassen.
Zu viele versiegelte Flächen, zu viel spiegelndes und in die
Umgebung reflektierendes Glas und zu wenig Grün und
Durchlüftungsschneisen!
So
sehen unsere Städte seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nun einmal
aus. Damals strebte man danach, es waren die 50er und 60er Jahre des
deutschen Wirtschaftswunders, die Stadt an sich autofreundlich, ja
autogerecht zu gestalten und räumte alles aus dem Weg, was den
Straßenbau behinderte und den geplanten Parkplätzen im hinderlich
sein konnte. Parkplätze, ob in der Stadt, oder auf der „grünen
Wiese“, wo man in den Siebzigern begann die Supermärkte
hinzubauen, wurden planiert und zu betoniert. Kein Grashälmchen
sollte die Freude der Autofahrer an ihren Karossen trüben. Und ob
das Regenwasser abfließen konnte, oder so lange in riesigen Pfützen
auf den Flächen stand, bis es irgendwann verdunstet war,
interessiert keine Sau!
Bereits
damals stellte ich mir die Frage (ach Gott, war ich naiv!) warum man
die Flächen, auf denen die Autos abgestellt wurden, nicht einfach
mit Rasensteinen gepflastert wurden, die problemlos das Regenwasser
ablaufen lassen? Ja, man hätte dann eben Einkaufswägen mit größeren
Rädern konstruieren müssen, damit sie nicht in jede Öffnung des
Rasensteins hinein rollten und stecken blieben, aber wäre das
wirklich ein Problem gewesen? Nein! Zumal ja sonst nicht wirklich
viel passierte und passiert, auf diesen Flächen! Sie stehen einfach
leer wenn die Geschäfte geschlossen sind und sind mit Autos zu
geparkt, wenn die Geschäfte geöffnet sind!
Aber
die braven Häuslebauer allüberall in Schwaben und auch sonst wo,
waren noch nicht einmal zuhause vor ihrer eigenen Garage willens und
in der Lage, Rasensteine zu verlegen um ihre Fahrzeuge dort
abzustellen. Nein, die Fläche musste asphaltiert werden! Unbedingt.
Neuerlich gehen viele Hausbesitzer auch dazu über ihre Häuser mit
sogenannten Steingärten zu umgeben, tote, karge Wüsten, die sich in
der Sonne unglaublich aufheizen und das Klima in den Städten
zusätzlich belasten, nur weil sie zu faul sind ihre Ärsche einmal
die Woche oder alle vierzehn Tage vom Sofa zu erheben und drei
Quadratmeter Rasen zu mähen.
Stattdessen
blasen sie aber mit großer Leidenschaft im Herbst und Winter die
herabfallenden Blätter mit einem laut dröhnenden Laubgebläse
zusammen und schmeißen diese dann in dem Abfall, weil es ja
niemandem zuzumuten ist, sie auf einen Komposthaufen im Garten zu
werfen und dabei zuzusehen, wie sie sich mit der Zeit in Mutterboden
verwandeln. Aber der ist sowieso unnütz, denn vor dem Haus gibt es
keine Insekten in der Steingartenwüste mehr und hinten, wo der
Golfplatzrasen mit der Nagelschere gestutzt wird, und täglich
gewässert werden muss, kreucht und fleucht auch nichts mehr herum.
Ökologisch wertvolle Flächen, der Artenvielfalt dienend, sind das
auf keinen Fall mehr! Die Wirkung ist eher mit grün angestrichenem
Beton vergleichbar.
Man
ignoriert die Bedürfnisse der Natur, und zwar so konsequent, dass
man sich schon fragt, auf welchem Planeten eigentlich die
Hausbesitzer und die Stadtverwaltungen leben. Hier fehlt die harte
mutige Hand eines Stadtoberhaupts, dass endlich einmal seine Faust
krachend auf den Tisch herab sausen lässt und diese Steinwüsten
verbietet. Keine Steingärten mehr! Pflicht zum Verlegen von
Rasensteinen auf Parkplätzen, und zwar im privaten, wie auch
gewerblichen Bereich! Für jedes städtische Gebäude muss die
Installation von Photovoltaikanlagen verpflichtend und ein
Entwicklungsplan erstellt werden, was wann wie und womit bebaut wird
(Photovoltaik und Windkraft)! Auch in innerstädtischen Bereichen
sind Windanlagen zu planen und zu bauen! Es gibt nicht nur
Drehflügelanlagen. Auch Flettnerrotoren (nur ein Beispiel) können
errichtet werden und die zertrümmern keinen kleinen und großen
Vögel die Schädel!
Offene
Flächen dürfen nicht mehr betoniert werden, sondern müssen begrünt
werden, unter anderem mit Büschen, Bäumen und Obstbäumen. Sie
spenden Schatten und bieten dem Vorübergehenden Früchte!
Sammelbecken für Wasser bei Starkregen sind zu planen und anzulegen,
damit keine Flutwellen in kleineren Gewässern entstehen und das
gesammelte Wasser ist in Feuchtgebieten dem Grundwasser zuzuführen,
nachdem es gesammelt und geklärt (Straßenschmutz, Öl und Staub!)
wurde!
Stattdessen
wird man auch heute noch belächelt, wenn man solche Ideen
vorschlägt. Die Konservativen empören sich und wollen nach wie vor,
dass man sich die Erde untertan mache. Die Liberalen lehnen es ab den
Menschen vorzuschreiben, keine Steinwüsten um ihre Häuser mehr
anzulegen! Selbst der Vorschlag, zur „Earth Hour“ auch einfach
mal die städtische Festbeleuchtung abzuschalten, trifft auf
vollkommenes Unverständnis! Da braucht man sich nicht zu wundern,
warum das nichts wird mit der Vorbereitung auf noch mehr Hitze!