Es
ist eine der Unarten des Lebens, insbesondere in Politik und
Wirtschaft, dass man, anstatt sich vor irgendwelchen Maßnahmen mal
ein paar Gedanken zu machen, im Anschluss daran beginnt, nach gutem
altem Brauch zu evaluieren! Das soll im Prinzip nichts anderes
bedeuten, als dass man die Wirksamkeit bestimmter Maßnahmen zu
bewerten und zu prüfen, ob und was sie gebracht haben. Aber niemand
traut sich das Wort „Bewertung“ auch nur in den Mund zu nehmen.
Stattdessen wir evaluiert. Meist mit enormem Zeitaufwand und in aller
Regel mit keinerlei verwertbaren Ergebnissen! Aber das ist ja auch
der Sinn der Evaluation. Zuerst das Einnebeln interessierter Kreise
mit Unternehmensberater-Sprechblasen und zweitens das stringente
Vermeiden irgendwelcher Schuldzuweisungen. Schließlich soll sich
niemand auf den Schlips getreten fühlen, oder das Business-Blüschen.
Also evaluiert man. Und wenn das Ergebnis nicht passt, evaluiert man
eben weiter, oder noch mal. Dabei könnte man sich vorab doch einigen
und festlegen, was man überhaupt will.
Man
könnte zum Beispiel antizipatorisch oder prospektiv evaluieren. Hört
sich doch gar nicht so schlecht an, oder? Aber wie wär´s denn mit
einer formative Evaluation? Nicht? Okay, man kann stattdessen auch
eine, wie das meistens der Fall ist, summative Evaluation vom
Zaun brechen – im Anschluss an die Maßnahme und gleichzeitig die
Ergreifung von Verbesserungsmaßnahmen derart verzögern, bis es halt
zu spät ist!
Ein
überaus prächtiges Beispiel dafür ist die Evaluation der
Corona-Maßnahmen durch einen Corona-Sachverständigenausschuss, der
gerade ein solches Gutachten vorlegt. Sorgfältig evaluiert
natürlich, aber inhaltlich das Papier nicht wert, auf dem man den
Mist aufgeschrieben hat. Geleitet war das Gutachten scheinbar von dem
Leitsatz „Allen wohl und keinem wehe!“ und so darf offensichtlich
jeder das Gutachten nun nutzen, um seinen Standpunkt und/oder seine
Kritik damit zu rechtfertigen. Denn irgendwelche Festlegungen scheint
es nicht zu geben.
Da
frägt man sich schon, angesichts des im Herbst und Winter neuerlich
dräuenden 3. Cornona-Desasters, wieso man sich nicht scheut, eine
solche Scheiße überhaupt in Auftrag zu geben? Wird das irgendetwas
ändern? Nö! Werden die vielen Impfwilligen wieder einmal zu Opfern
und Geiseln der Impfgegner? Aber klar doch! Und wieder werden Leute
sterben, deren Tod so unnötig wie vermeidbar gewesen wäre, wenn
sich die Politiker endlich auf eine verdammte Impfpflicht zu einigen
anstatt sich auf ein imaginäres Recht auf Selbstbestimmung und
Impfverweigerung zu verständigen? Was ist mit dem Recht der
Corona-Toten auf Leben und Glück? Zumindest die, welche sich aus
medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, müssten dadurch
geschützt werden, dass sich alle anderen impfen lassen. Aber nicht
einmal die Impfaktion für die Impfwilligen konnte die Regierung
(damals natürlich noch unter Spahn!) organisieren und man überließ
es den Krankenkassen die Terminvergabe zu organisieren, weil man aus
„Datenschutzgründen“ nicht in der Lage gewesen sei, die Bürger
über das Einwohnermeldeamt und auf Grund ihres Alters anzuschreiben
und Termine vorzugeben! Hat sich daran etwas geändert? Aber wo denkt
ihr hin?
Da
kann Heiner Lauterbach noch so laute Kassandrarufe von sich geben. Er
wird immer Ziel und Opfer der Impfgegner und Maßnahmenverweigerer
sein, genauso wie er es jetzt schon ist. Und die FDP wird heulen,
wegen der enormen „Verluste“ der Wirtschaft, die wichtiger sind
als der Verlust von Menschenleben durch leichtfertigen Umgang mit
Corona, oder der CDU/CSU, die einerseits viel strengere Regeln will,
weil sie ja sowieso alles besser weiß, andererseits aber aus Prinzip
gegen alles ist, was die SPD beschließen möchte. Da können auch
die Grünen noch so klar ein deutliches sowohl als auch vertreten, so
wird das nix! Sehr zur Freude der Reichsbürger, der Coronaleugner,
der Putinversteher, der AfD (natürlich) und nicht zuletzt aller
anderen Idioten, die dieses wunderbare Land so zahlreich aufzubieten
vermag!
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